Schweizer Franken in der Krise?

Schweizer Franken in der Krise?
(Bild: Pexels)

Anfang Februar erlitt der Schweizer Franken einen Rückschlag: die Währung des Landes war auf den niedrigsten Stand seit zwölf Wochen gesunken. So tief war der Kurs seit November des vergangenen Jahres nicht mehr gewesen. Der Währungsstratege Robin Winkler von der Deutschen Bank sieht das Leihen von Geld, um dieses in hochverzinste Währungen wie die türkische Lira und den russischen Rubel zu investieren, als den Grund für das Tief, berichtet der Tagesanzeiger.

Oft werden diese Leihen mit dem Schweizer Franken oder dem Yen finanziert, so Winkler, was dazu führe, dass die Franken verkauft werden. Deals wie diese wurden durch die Zurückhaltung der US-Notenbank, die sich vor künftigen Zinserhöhungen scheute, ausgelöst. Hedgefonds liehen sich Schweizer Franken und diese wurden in hochverzinste Währungen investiert. Doch wie sieht die aktuelle Situation des Schweizer Franken aus? Und wie kann man sich die künftige Entwicklung der Währung vorstellen?

Handelt es sich nur um eine Phase?
Der Schweizer Franken gilt seit langem als eine sehr stabile und zuverlässige Währung und wird von Thomas Jordan, dem Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank, als „hoch bewertet» eingestuft. Ein Grund für die langfristige Stabiliät der Währung könnte die Tatsache, dass Schweizer Firmen nur ungern ausserhalb des Landes investieren, sein. Während einige Währungsstrategen in Anbetracht des Währungstiefs entspannt blieben und sich auf die Stabilität des Franken beriefen, wurden andere Anleger unruhig. Man erinnerte sich an die Aufhebung des Euro-Mindestkurses, welcher im Januar 2015 eine Krise auslöste. Insbesondere für Forex-Anleger werden die anstehenden Prognosen und Entscheidungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von Bedeutung sein. Die Vorhersagen in Hinblick auf die Kursentwicklung von Seiten der SNB werden von der Mehrheit der Investoren in Betracht gezogen und daher über die Gemüter der meisten Währungsstrategen bestimmen.

Der aktuelle Stand
Wenige Tage nach der Schwächung des Frankens stieg die Währung wieder leicht im Wert an, erlebte jedoch kurz darauf einen erneuten Sturz und liegt derzeit bei etwa 0,879 Euro. In den letzten drei Monaten sank der Franken um 0,54%, im vergangenen Monat um 0,31% und in den letzten 5 Tagen (bis zum 26.Februar) um 0,08%.

Erholt sich der Kurs, wird sich der kurze Tiefpunkt nur wenig auf die Schweizer Bevölkerug auswirken. Doch internationale, politische Ereignisse wie der Brexit könnten zu einer weiteren Schwächung des Marktes führen und den bereits sensiblen Finanzmarkt angreifen.

Die Geschehnisse der nächsten Wochen werden den weiteren Verlauf der Währungskurve bestimmen und die Schweizer Nationalbank entweder beruhigen oder zu weiteren Schritten zwingen. Robin Winkler ist jedoch überzeugt, dass die Schwächung des Frankens nur eine vorrübergende Phase für das Land bedeuten könnte. (TFB/mc/pg)

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