Schweizer Grossunternehmen – Fokus auf Nachhaltigkeit

Schweizer Grossunternehmen – Fokus auf Nachhaltigkeit

Zürich – Die Schweiz gehört zu den wenigen Staaten, in denen Nachhaltigkeit ein Verfassungsziel ist. Beim «Environmental Performance Index», einem anerkannten Maß für den Nachhaltigkeits-Status von Ländern, nimmt die Schweiz einen Platz unter den ersten zwanzig Staaten dieser Welt ein. Rund zwei Drittel der Schweizer Energieerzeugung stammt bereits aus erneuerbaren Energien und auch bei Recycling rangiert das Land auf einem Spitzenplatz.

Der Klimawandel betrifft die Schweiz unmittelbar. Gletscherschmelze und schneearme Winter gehören inzwischen zu den unübersehbaren Begleiterscheinungen des Temperaturanstiegs. Sie verändern das Bild der Schweizer Berglandschaft dramatisch. Das sensibilisiert die gesamte Bevölkerung und deshalb verwundert es nicht, wenn Nachhaltigkeit auch in immer mehr Schweizer Grossunternehmen ein Thema ist. Bereits jedes dritte davon hat Nachhaltigkeit in seine Geschäftsstrategie aufgenommen. Das Engagement ist gleich in zweierlei Hinsicht wichtig: zum einen weil es stellvertretend für die Anstrengungen der Schweiz in diesem Bereich insgesamt steht und zum anderen wegen der Schlüsselfunktion der Grossunternehmen für die Schweizer Wirtschaft insgesamt.

Namhafte Schweizer Grossunternehmen führend bei Nachhaltigkeit
Im Dow Jones Sustainability Index (DJSI), einem Nachhaltigkeits-Index des bekannten Index-Anbieters, waren im September 2016 unter den zwanzig «nachhaltigsten» börsennotierten Grossunternehmen gleich vier Schweizer Konzerne: als Spitzenreiter der Warenprüfkonzern SGS, gefolgt vom Finanzdienstleister USB Group, dem Rückversicherer Swiss Re und dem Pharma-Riesen Roche Holding. Etliche weitere bekannte Schweizer «Grössen» – darunter Zurich Insurance, Credit Suisse, Swisscom und Novartis – sind ebenfalls gut im Index vertreten. Der DJSI berücksichtigt bei seiner Einstufung ökologische, soziale, wirtschaftliche und zukunftsperspektivische Kriterien.

In der «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016 – 2019» der Schweiz – dem «amtlichen» Aktionsplan der Schweiz zur Nachhaltigkeit – bildet das Wirtschafts- und Finanzsystem ein wichtiges Handlungsfeld. Grossunternehmen besitzen hier wegen ihrer «Marktmacht» und Wettbewerbsposition eine besondere Bedeutung. Ihre Investitionen und ihre Geschäftstätigkeit haben unmittelbare Umwelteffekte – durch Ressourcen- und Energieverbrauch, Emissionen und Abfallstoffe. Hier setzt nachhaltiges Engagement im Unternehmen selbst an. Darüber hinaus beeinflussen Grossunternehmen aber auch Nachhaltigkeit bei Mitarbeitern, Konsumenten und Lieferanten – durch die Produkte und Leistungen, die sie anbieten und die Güter, die sie von Zulieferern kaufen. Dies betrifft sowohl Güter, die im Unternehmen verbleiben, wie etwa nachhaltige Büromöbel, als auch solche, die im Produktionsprozess verwendet und verkauft werden.

Nachhaltigkeit fördert den wirtschaftlichen Erfolg
Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sind dabei keine Gegensätze, sondern ergänzen sich. In einer vom Terra Institute im Jahre 2015 unter Schweizer Grossunternehmen durchgeführten Untersuchung zeigte sich, dass Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility Wert legen, auch wirtschaftlich davon profitieren. Zu den wesentlichen «betriebswirtschaftlichen Gewinnen» gehören Image-, Kosten- und Wettbewerbsvorteile sowie eine bessere Zukunftsfähigkeit.

Damit diese Vorteile wirksam werden, bedarf es aber mehr als der Darstellung des Engagements in Geschäftsberichten. Nachhaltigkeit muss vom Top-Management aktiv unterstützt und in der Unternehmenskultur verankert werden. Außerdem werden geeignete Organisationsstrukturen sowie genügend finanzielle, materielle und personelle Ressourcen zur Umsetzung von Nachhaltigkeit benötigt. Schweizer Grossunternehmen besitzen hierfür die besten Voraussetzungen. (GA/mc/hfu)

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