Sechs Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein zerstört

Sechs Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein zerstört

Steve Oberholtzer, USFWS, präsentiert die Elfenbein-Zähne, bevor sie  zermalmt werden. (Bild: © USFWS Moutain Prairie)

Zürich – In Denver sind fast sechs Tonnen Elfenbein zerstört worden. Der WWF begrüsst dieses starke Signal der amerikanischen Regierung gegen die weltweit zunehmende Wilderei. Jährlich werden 30’000 afrikanische Elefanten wegen ihrer Stosszähne getötet. Das ist etwa ein Elefant pro Viertelstunde. Die Wilderei nimmt zusehend professionellere Züge an und ist der weltweit viertgrösste illegale Markt. Die Wilderer gehören international organisierten kriminellen Netzwerken an.

Die USA ist der zweitgrösste Absatzmarkt für Wildtier-Produkte. Die Stosszähne landen als kunstvoll geschnitzte Becher und Skulpturen auf dem Schwarzmarkt. Präsident Obama hat den Kampf gegen die Wilderei zu einer nationalen und globalen Priorität erklärt und demonstrierte dies am 14. November in Denver mit einem öffentlich inszenierten «Ivory Crush». Dabei wurde das Elfenbein zerstört, welches seit dem weltweiten Handelsverbot von 1989 innerhalb der US-Grenzen konfisziert wurde.

Starkes Signal
Die USA folgte dabei dem Beispiel der Philippinen, Kenia und Gabon, die in der Vergangenheit ebenfalls beschlagnahmtes Elfenbein öffentlich zerstört hatten. Der WWF begrüsste und unterstützte diesen Schritt. «Die USA sendeten ein starkes Signal, dass Wilderei nicht toleriert wird» sagt Doris Calegari, Projektleiterin beim WWF Schweiz. Gleichzeitig drängt der WWF die USA und alle von der Wilderei direkt oder indirekt betroffenen Staaten dazu auf, die Nachfrage einzudämmen, Absatzmärkte zu schliessen und jene aufspüren und bestrafen, die von dem Abschlachten dieser beeindruckenden Tiere profitieren. Calegari sagt: «Die Wilderei ist ein globales Phänomen. Wir hoffen, dass dieser Anlass weitere Regierungen zu mutigen Schritten gegen die Wilderei animiert.»

Die Wilderei ist ausser Kontrolle
Afrika erlebt derzeit die schlimmste Wilderei-Krise seit Jahrzehnten. Der illegale Handel mit Elfenbein boomt, die Zahlen von getöteten Elefanten und Nashörner schnellen in die Höhe.

Bisher gelang es nicht, die ungeheure Nachfrage aus Ländern wie China, Thailand und Vietnam zu stoppen. Nashorn, Elfenbein oder Tigerteile gelten in südostasiatischen Ländern als begehrtes Luxusobjekt. Umfragen ergaben, dass vielen Chinesen nicht bewusst ist, dass der Kauf von Elfenbeinschmuck mit dem Tod der Elefanten verbunden ist. Die Ansicht ist weitverbreitet, dass die Zähne den Elefanten ausfallen und nachwachsen würden.

Immer öfter kommt es aber zu blutigen Massakern, wie am Anfang des Jahres 2012, als bis zu 400 Elefanten in einem Nationalpark in Kamerun abgeschlachtet wurden. Neben den Elefanten sind die Nashörner im Visier der Wilderer. Allein in diesem Jahr sind bereits über 600 Nashörner für ihr Horn getötet worden – Verglichen mit 2007, wo lediglich 13 getötet wurden, ist das ein Anstieg von 5000 Prozent. Der Wert eines Kilos Nashorn wird derzeit auf ca. 25’000 $ geschätzt. (WWF/ots/mc/ps)

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