sgv: Bundesrat und Ständerat lassen Berufsbildung im Stich

sgv: Bundesrat und Ständerat lassen Berufsbildung im Stich
sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. (Foto: sgv)

sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. (Foto: sgv)

Ein Kommentar des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv:

Bern – Absolventinnen und Absolventen der Berufsbildung und der höheren Berufsbildung müssen sich mit aussagekräftigen Titeln auf dem Arbeitsmarkt positionieren können. Das ist entschei­dend für die Attraktivität dieses Bildungsweges und damit wichtig im Kampf gegen den Fach­kräftemangel. Ohne selber eine Alternative präsentieren zu können, haben Bundesrat und Ständerat jedoch zielführende offizielle Titel abgelehnt. Sie lassen die Berufsbildung im Stich, die sich aber selber zu helfen weiss.   

Trotz des ständigen Sonntagslobs, wie wichtig die Berufsbildung für unsere Gesellschaft und die Wirt­schaft sei, haben Bundesrat und Ständerat es nicht gewagt, passende englische Übersetzungen und offizielle Titel für die Abschlüsse in der höheren Berufsbildung zu geben. Damit verhindert die Politik, dass Jugendliche mit einer Berufslehre und einer höheren Berufsbildung sich ihren Kompetenzen ent­sprechend im Arbeitsmarkt positionieren können.

Altpapier und leere Worte
Trotz dieser destruktiven Haltung sucht man beim Bundesrat vergebens nach alternativen Lösungs­vorschlägen. Mutlos und entscheidungsschwach hangelt er sich von Bericht zu Bericht über den Fachkräftemangel und lässt dabei entscheidende Möglichkeiten aus, die Berufsbildung effektiv zu stärken. Seit Jahren verspricht der Bundesrat, die Höhere Berufsbildung aufzuwerten und sie entspre­chend ihrem Niveau der akademischen Bildung gleichwertig zu behandeln. Ausser viel Altpapier und leerer Worte kommt dabei nichts heraus.

Als grösster Dachverband der Schweizer Wirtschaft ist der sgv enttäuscht über diesen Entscheid, mit dem die Absolventen der Berufsbildung kläglich im Stich gelassen werden. Nun gilt es sich auf die eigenen Stärken zu verlassen und von Seiten der Berufsbildung das Heft selber in die Hand zu neh­men. Der sgv ist bereit, mit befreundeten Organisationen selber entsprechende Titel ohne den bun­desrätlichen Segen einzuführen. Bereits bestehen auch schon Kontakte zu Partnerverbänden im Aus­land, um auf europäischer Ebene eigenständige Lösungen zu finden.

Die Nummer 1:
Als grösste Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft vertritt der sgv 250 Verbände und gegen 300’000 Unternehmen.

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