SGV fordert erneut Stabilisierung der AHV-Finanzierung

Hans-Ulrich Bigler, Direktor Schweizerischer Gewerbeverband SGV.

Bern – Die heute vom Bundesrat offengelegten Perspektiven zur Finanzierung der AHV belegen, was der Schweizerische Gewerbeverband SGV schon lange moniert: Die Aussichten für unser wichtigstes Sozialwerk sind äusserst düster, Mass­nahmen zur Verbesserung der Lage sind dringend anzugehen.

Schon im vergangenen Herbst hatte der SGV die Debatte neu lanciert und einen gangbaren Weg aufgezeigt: Die Sicherung der AHV-Finanzierung durch eine Stabilisierung des Deckungs­grads auf 70 bis 80 Prozent einer Jahres­ausgabe der AHV. Zwei Wochen nach dem Scheitern der 11. AHV-Revision hatte der Schweizerische Gewerbe­verband SGV im Oktober 2010 die Frage der Alter- und Hinterlassenen-Versicherung neu lanciert: Er schlug vor, das bedeutendste Schweizer Sozial­werk zu sichern, indem die Finanzierung der AHV auf einen Ziel­deckungs­grad zwischen 70 und 80 Prozent einer Jahres­ausgabe ausgerichtet wird. Als Konsequenz ergibt sich, dass das Rentenalter periodisch der jeweiligen Finanzlage der AHV angepasst wird. Die Anpassungen sollen jährlich und in sozial­verträg­lichen Schritten von je einem Monat vorgenommen werden. „Auf absehbare Zeit hätte dieses Modell wohl zur Folge, dass das Rentenalter periodisch erhöht wird“, sagt sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. „Ebenso denkbar ist aber auch, dass es in Phasen von hohen Überschüssen zu Rentenalterssenkungen kommt.“

sgv fordert Ende der Verharmlosung
Gewerbedirektor Bigler ist über die heutigen schlechten Nachrichten zur Finanzierung der AHV keineswegs erstaunt. Im Gegenteil: „Wir sind nicht überrascht, sondern wir sehen unsere Befürchtungen bestätigt. Und wir sind nach wie vor überzeugt, dass unser Lösungs­ansatz – quasi eine Schulden­bremse für die AHV – zu einer Stabilisierung der AHV-Finanzierung beitragen kann.“ Bigler fordert darum, dass der sgv-Vorschlag zur lang­fristigen Sicherung der AHV-Finanzierung nun ernsthaft diskutiert wird und sagt: „Auch wenn das Thema – insbesondere in einem Wahljahr – schwierig ist: Die AHV-Finanzierung ist zu wichtig, als dass diese Frage weiterhin auf die lange Bank geschoben werden und die kommenden Generationen mit immer stärker drückenden Schulden belastet werden dürften.“ Bigler fordert denn auch Gewerkschaften und Linksparteien auf, ihre rosarote Brille endlich abzulegen und sich den harten Realitäten zu stellen. „Die Verniedlichung der Finanzprobleme in der Altersversicherung muss nun endlich ein Ende haben.“ (SGV/mc/ps)

SGV-Positionspapier Rentenalter (pdf)

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