Solarstrom an der Schwelle zum wirtschaftlichen Durchbruch

Solarstrom an der Schwelle zum wirtschaftlichen Durchbruch

Sonnenenergie macht Schule: Photovoltaikanlage auf dem Dach des Zürcher Letzigrundstadions.

Zürich – Greenpeace International hat vergangene Woche in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Industrieverband Photovoltaik (EPIA) die neue Studie Solar Generation 6 veröffentlicht. Der Titel ist Programm: Solarstrom wird in den nachkommenden Generationen als Energieträger eine grosse Rolle spielen. Das gilt auch für die Schweiz.

Wie steht es heute um die weltweite Entwicklung der Stromproduktion mit Photovoltaik? Auf diese Frage gibt der vergangene Woche in Brüssel vorgestellte Bericht Antworten, wie die Greenpeace-Medienbeauftragte Klima & Energie, Sibylle Zollinger, in einem Blogeintrag auf der Homepage der Umweltorganisation mitteilt. Demnach beschreibt der Bericht aber auch die bislang unerschlossenen Potentiale und macht Wachstumsprognosen für die nächsten Jahre. Erfreuliches Fazit: Die Solar-Photovoltaik (PV) steht an der Schwelle zum wirtschaftlichen Durchbruch. Das belegen unter anderem Zahlen der aktuellen globalen PV-Kapazitäten – nämlich 40’000 Megawatt (entspricht 10 Prozent der globalen AKW-Leistung).

Jobs für 600’000 Menschen in Europa
Die neue Studie rechnet weiter vor, dass die europäische Solarbranche bis 2015 Jobs für 600’000 Menschen bereitstellen könnte. Sie schlägt eine Verdoppelung der globalen Investitionen in die PV-Technologie innerhalb der nächsten 5 Jahre vor: von aktuell knapp 40 Milliarden auf 70 Milliarden Euro. Bis 2020 könnte allein Photovoltaik somit bereits 12% des europäischen Strombedarfs decken – und bis 2030 9% des weltweiten Strombedarfs. Der Solar-Markt macht derzeit einen beispiellosen Boom durch. In den vergangenen fünf Jahren sind die Preise von Solarstrom um unglaubliche 40% gesunken. Bis 2015 ist ein Preissturz von weiteren 40% zu erwarten. Bis Ende 2012, spätestens 2015, werden der PV-Stromerzeugungspreis und der Haushaltsstrompreis auf etwa gleicher Höhe liegen. Dann ist die so genannte Netzparität erreicht.

Einmalige Chance für die Schweiz
Für die Schweiz bedeutet diese rasante Entwicklung eine einmalige Chance, in die so genannten Clean Technologies zu investieren. Wird diese erkannt, kann die Schweizer Wirtschaft durch den internationalen Boom massiv profitieren: sowohl bei der Forschung als auch bei der Produktion und Installation von Photovoltaik-Zellen. Unsere Energie- und Effizienzexpertin Annette Reiber ist überzeugt: „Wenn Schweizer Unternehmen auf den fahrenden Zug aufspringen, bringt das nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze, sondern auch eine nachhaltige Wertschöpfung für die Schweiz.“ Das ist bei weitem nicht alles: Solarenergie ist die Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel. „Hier kann die Schweiz auf internationaler Ebene mit Solarunternehmen wie Meyer Burger eine entscheidende Rolle spielen.“

Warum es sich lohnt, voll auf die Kraft der Sonne zu setzen, und wie sich das konkret anpacken lässt, zeigt auch dieser SWR-Beitrag über ein Dorf nördlich des Bodensees. (Greenpeace Schweiz/mc/pc)

Greenpeace Schweiz

Europäischer Industrieverband Photovoltaik (EPIA)

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