Stromauto fahren macht Spass – Ist es auch nachhaltig?

Stromauto fahren macht Spass – Ist es auch nachhaltig?

Beispiel für einen Sticker, der bei Erwerb von 300 kWh Oekostrom auf das Fahrzeug geklebt wird. (Bild: FAIR POWER)

Frauenfeld – Seit der Markteinführung von Elektroautos des amerikanischen Unternehmens Tesla Motors ist allen klar: Stromauto fahren macht Spass! Es gibt bereits Wartelisten für den Erwerb der neuen Tesla Modelle. Man kann von einer regelrechten Fankultur sprechen, die sich um den innovativen Autobauer herum formiert. Aber nicht alle Elektrofahrzeuge fahren klimaneutral. Das will der Thurgauer Unternehmer Marco Rüegg ändern. Er lanciert mit „FAIR POWER Drive“ ein Produkt, womit sich alle Autofahrer für den notwendigen Ausbau von Ökostrom in der Schweiz einsetzen.

Elektromobilität ist nachhaltig, da strombetriebene Elektromotoren keine Abgase ausstossen. So die landläufige Meinung zu Stromautos. Wenn man sich jedoch nicht um die Herkunft des Stromes kümmert, so ist die Klimabilanz von Stromautos nicht neutral. Denn der „Graustrom“ im Europäischen Stromnetz weist eine Belastung von 500 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilowattstunde (kWh) auf. Wer sich also nicht kümmert, der fährt mit einem CO2-Ausstoss von ca. 100 Gramm pro Kilometer (g/km). Effiziente  Verbrennungsmotoren von Kleinwagen stossen unter 100 g/km aus und der Umweltvorteil von Stromautos ist plötzlich weg.

100% erneuerbarer und klimaneutraler Strom aus der Schweiz
Nun können Stromauto-Fahrer ihren Strom 100% erneuerbar und klimaneutral in der Schweiz herstellen lassen. FAIR POWER garantiert die Herkunft des Stromes aus privaten Schweizer Quellen (80% Solar, 20% Wasser) und vertreibt das Angebot als „naturemade star“-zertifizierten Ökostrom. Ein auffälliger Sticker am Fahrzeug macht die Stromherkunft für alle sichtbar. Egal wo also Strom „getankt“ wird, die entsprechende Menge wird ökologisch produziert und ins Schweizer Stromnetz eingespeist.

Damit sich auch Fahrer von Autos mit Verbrennungsmotor am Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz beteiligen können, hat Rüegg ein interessantes Modell ausgearbeitet. Fahrer von konventionellen Fahrzeugen sollen die Strommenge herstellen lassen, die umgerechnet dem Energieinhalt des verbrannten Treibstoffes entspricht. Ein Liter Benzin beinhaltet eine Energiemenge von 10 kWh. Bei einer Fahrleistung von 10’000 km pro Jahr und einem Verbrauch von 8 Litern pro 100 Kilometern ergibt dies also rund 8’000 KWh pro Jahr.

Mit dieser Massnahme beteiligen sich alle am Zubau von privaten Stromerzeugungsanlagen in der Schweiz. „Die Elektromobilität wird sich langfristig durchsetzen. Dann brauchen wir genügend erneuerbaren und sauberen Strom“, begründet Rüegg das Angebot. Strassensteuern für Stromautos sollen künftig nur dann vermindert oder erlassen werden, wenn das Fahrzeug mit Ökostrom betankt wird. So will Rüegg die Elektromobilität nachhaltig entwickeln.

Switching Day am 5. Juli in Frauenfeld
Um auf die Thematik aufmerksam zu machen und Menschen zum Umsteigen auf Ökostrom zu bewegen, veranstaltet FAIR POWER am 5. Juli 2014 den Switching Day* in Frauenfeld. Am Familientag gibt es Möglichkeiten von Probefahrten mit Stromautos und als Attraktion ein Bobby Car Rennen für die Autofahrer der nächsten Generation.

* Idee von myblueplanet Klimaschutzorganisation, Winterthur

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