T. Rowe Price: KI-Aktien – Faire Bewertung trotz hoher Gewinnentwicklung

T. Rowe Price: KI-Aktien – Faire Bewertung trotz hoher Gewinnentwicklung
Dominic Rizzo, Portfoliomanager bei T. Rowe Price. (Bild: T. Rowe Price/mc)

Von Dominic Rizzo, Portfoliomanager bei T. Rowe Price

Die Stimmung der Anleger gegenüber KI bleibt weiterhin sehr positiv. Der Sektor wird von echten Fundamentaldaten und nicht von einem Hype angetrieben. Die Nachfrage nach Rechenleistung steigt rasant, und Unternehmen wie Nvidia, AMD, Broadcom und Marvell sind hier führend. Allein Nvidia könnte bis 2028 einen Anteil von bis zu 370 Milliarden US-Dollar am prognostizierten 500-Milliarden-Dollar-Markt für GPUs erobern, unterstützt durch starke Gewinne und Cashflows. Auch AMD und Broadcom sind gut positioniert, da die KI-Workloads zunehmen.

Mit der Weiterentwicklung der KI wird Flexibilität immer wichtiger. Programmierbare Chips wie die FPGAs von Lattice und die Leistungshalbleiter von Infineon gewinnen an Bedeutung, da sie es Systemen ermöglichen, sich schnell an neue Anforderungen anzupassen. Diese Technologien werden in modernen Rechenzentren immer wichtiger.

TSMC, ASML und Intel auf Herstellerseite wichtigste Akteure
Auf der Herstellerseite sind TSMC, ASML und Intel die wichtigsten Akteure. Das Volumen der AI-bezogenen Wafer von TSMC wird sich bis 2028 voraussichtlich verfünffachen, während die Lithografie-Tools von ASML für die Herstellung fortschrittlicher Chips nach wie vor unverzichtbar sind. Das jüngste Wiederaufleben von Intel sorgt für zusätzliche Wettbewerbsdynamik in diesem Bereich.

Auch die Unternehmens-KI erlebt derzeit einen starken Aufschwung. Palantir ist tief in die Abläufe seiner Kunden eingebunden und löst komplexe Datenprobleme mit dedizierten Ingenieurteams. Oracle skaliert seine Infrastruktur, um OpenAI und andere Top-Kunden zu unterstützen, während Hyperscaler wie Google, Amazon und Microsoft die Nachfrage weiterhin indirekt ankurbeln.

Die Bewertungen im Technologiesektor bewegen sich derzeit auf einem Niveau, das angesichts der Gewinnentwicklung als fair gelten kann. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Nvidia ist von 40 auf etwa 26 gesunken, wobei angesichts steigender Gewinne noch Spielraum nach oben besteht. Die meisten grossen Technologiewerte werden mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 bis 30 gehandelt, gestützt durch ein jährliches Wachstum von 10 bis 15 % – deutlich über dem Durchschnitt des Gesamtmarktes. Hardware-orientierte Marktführer gelten als fair bewertet, während einige Software-Unternehmen wie Palantir möglicherweise zu hoch bewertet sind.

Dies ist keine Blase. Es handelt sich um einen breit angelegten Ausbau mit Raum für mehrere Gewinner. Die Chancen im Bereich KI sind gross, die Fundamentaldaten sind stark und der Sektor hat noch viel Potenzial.

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