TARA-Award für Nils Jent und Regula Dietsche

TARA-Award für Nils Jent und Regula Dietsche

Nils Jent, Professor an der Universität St. Gallen für Diversity- und Personalmanagement, im Film „Unter Wasser atmen – das zweite Leben des Dr. Nils Jent“.  (Foto: nilsjentfilm.ch)

Wien – Für ihre Forschungstätigkeit im Bereich Diversitätsmanagement – die nicht zuletzt aufgrund der persönlichen Lebensumstände von Nils Jent eine ganz besondere ist – sind der promovierte Ökonom Nils Jent, Professor an der Universität St. Gallen für Diversity- und Personalmanagement, und seine wissenschaftliche Arbeitspartnerin, die Psychologin und Innovationsmanagerin Regula Dietsche in der Wiener Hofburg mit dem TARA-Award des Vereins „life goes on“ ausgezeichnet worden.

«life goes on“ – diese Erfahrung musste auch Nils Jent machen, als er im Alter von 18 Jahren mit seinem Motorrad schwer verunglückte. Seitdem ist der vormals Sportbegeisterte sprechbehindert, blind, sitzt im Rollstuhl und kann seine Arme und Hände kaum bewegen. Jahrelange Reha-Aufenthalte und zahlreiche Therapien folgen. Schnell aber wird klar: Aufgeben ist keine Option. „Geht nicht, gibts nicht.“.

Mit 24 beschliesst Jent, seine Matura nachzuholen. Es folgt ein Studium der Ökonomie an der Universität St. Gallen, wo er 2002 nicht nur promoviert, sondern, nebst seiner heutigen Professur, als Direktor der angewandten Forschung am Center für Behinderung und Integration tätig ist.

Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung
Forschungsschwerpunkt ist die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung im wirtschaftlichen Kontext. Gemeinsam mit seiner wissenschaftlichen Arbeitspartnerin, Magistra Regula Dietsche, lebt und erforscht er dieses Modell tagtäglich 1 zu 1 in der Praxis. Im Gegensatz zu klassischen Teams, wie sie in den meisten Unternehmen funktionieren, steht bei den beiden nicht die Effizienz, sondern vielmehr die Wirksamkeit im Vordergrund: „So gut wie möglich, so schnell wie notwendig.“

Dass diese Art der Zusammenarbeit neue Chancen mit sich bringt, wird schnell klar, wenn man Regula Dietsche und Nils Jent in Aktion sieht – beispielsweise im 2011 erschienenen und prämierten Dokumentarfilm „Unter Wasser atmen – das zweite Leben des Dr. Nils Jent“.

«Working Partnership Model»
Dass sich immer mehr Unternehmer der Herausforderung „Ressourceneffizienz“ stellen müssen, ist aufgrund des demographischen Wandels schon heute klar. Bisher stehen dabei jedoch meist materielle Ressourcen im Vordergrund, nicht aber jene der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hier liegt noch viel Potenzial, dass es zu nutzen gilt.

Dass von Professor Nils Jent und Magistra Regula Dietsche entwickelte „Working Partnership Model“ beruht auf vier Werten – Achtsamkeit, Entschleunigung/Beschleunigung, konsequente Ressourcenorientierung sowie Miteinander – und inkludiert in einem System ausnahmslos alle Menschen und ihre Kräfte. Somit kann garantiert werden, dass Talente, und damit wertvolle Ressourcen, nicht aufgrund beispielsweise körperlicher Einschränkungen verloren gehen. (Diversity Leadership/mc/pg)

«life goes on»

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