Trinkwasser-Tester made im FabLab Luzern

Trinkwasser-Tester made im FabLab Luzern

Der «Miniscope» mit der Wasserkarte. (Bild Patrick Kälin).

Luzern – Aus dem Wettbewerb «Little Life Savers» des FabLab Luzern geht ein Team als Sieger hervor, das einen Trinkwasser-Tester entwickelt hat. Der so genannte «MiniScope» kann auch von Laien einfach zusammengebaut und bedient werden.

Ende Mai ist der Wettbewerb «Little Life Savers» des FabLab Luzern zu Ende gegangen. Inzwischen wurden Produkte in den Kategorien «Herstellen» und «Design» ausgezeichnet. Gesiegt in der Kategorie «Herstellen» hat das Projekt «MiniScope». Entwickelt haben das Computer-Mikroskop Emika Märki und Ruedi Stirnimann, Studierende im Studiengang Wirtschaftsingenieur|Innovation der Hochschule Luzern, zusammen mit ihrem Dozenten Urs Gaudenz.

Verunreinigungen im Trinkwasser einfach erkennen
Das Gerät kann einfach zusammengebaut werden: es besteht aus einer normalen Webcam und elektronischen Komponenten sowie eigens dafür konstruierten Steckbauteilen. Mit dem «MiniScope» können auch Laien Verunreinigungen im Trinkwasser einfach erkennen. Das entscheidende Element hierbei ist die Water Card, die die mikroskopisch kleinen Organismen im Bild aufzeigt. Durch den Vergleich des «MiniScope»-Bildes mit der Water Card kann der Anwender sofort feststellen, ob Wasser trinkbar ist oder nicht.

Pläne werden FabLabs weltweit zur Verfügung gestellt
Professionelle optische Geräte sind sehr teuer. Die Bevölkerung an jenen Orten, die unter mangelhafter Wasserqualität leiden, können sich solche oft gar nicht leisten. «Mit dem «MiniScope» steht nun eines zur Verfügung, das bei geringen Kosten eine ausreichende optische Vergrösserung und gute Bildqualität liefert», sagt Roman Jurt, Manager des FabLab Luzern.

Nutzen für Japan
Im Rahmen des Wettbewerbs hatte das FabLab auch dazu aufgerufen, bei Produktentwürfen darauf zu achten, ob sie für das krisengeschüttelte Japan von Nutzen sein könnten. Das «MiniScope» erweist sich als Volltreffer. «Amazing!», sagt Hiroya Tanaka vom FabLab Japan in Kamakura. Mit der virtuellen Unterstützung der Schweizer Entwickler wird er dort das «MiniScope» nachbauen, die Pläne werden zudem allen FabLab-Nutzern weltweit zur Verfügung gestellt. Das Siegerteam erhält als Auszeichnung einen «Ultimaker» Selbstbau-3DDrucker, mit dem sich Kunststoffteile selber herstellen lassen.

Emika Märki erhält Zusatzpreis
Einen Zusatzpreis erhält Emika Märki von der internationalen Organisation berufstätiger Frauen Soroptimist, die sich mit dem internationalen Projekt «Soroptimists go for water» für sauberes Trinkwasser einsetzt. «Um zu prüfen, ob Wasser in den Entwicklungsländern sauber oder verschmutzt ist, hat Emika Märki die richtige Erfindung gemacht, für die wir den Preis verleihen dürfen», sagt Susi Haag-Naber vom Club Soroptimist Innerschweiz. Emika Märki erhält den mit 300 Franken dotieren Spezialpreis für das beste von einer Frau eingereichte Projekt.

Vom Not-Akku-Schlüsselanhänger bis zum «Wochenfresser»
Der erste Preis in der Kategorie «Design» – Teilnahme an einem FabLab-Design Kurs nach Wahl – geht an Michael Muther. Er entwickelte einen Not-Akku-Schlüsselanhänger, mit dem man ein Handy im Bedarfsfall wieder aufladen kann. Der zweite und dritte Preis, je ein Do-It-Yourself-Gutschein, gehen an Hanspeter Portner für seinen «Velorollbretthalter» und an David Guthoerl für den elektrischen WG-Einkaufs- Organizer «Wochenfresser». (Hochschule Luzern/mc/ss)

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