UBS: Globales Wachstum kompensiert Frankenstärke

UBS: Globales Wachstum kompensiert Frankenstärke

Gemäss Experten von UBS Research Schweiz dürfte die Schweizer Wirtschaft 2011 um über 2 Prozent wachsen.

Zürich – UBS Research Schweiz erwartet einen anhaltenden globalen Wirtschaftsaufschwung, der vor allem von den Schwellenländern getragen wird. Der globale Aufschwung dürfte die negativen Folgen der Frankenstärke auf die Exporte auch künftig deutlich mildern.

Vom Aussenhandel werden im laufenden Jahr kaum Wachstumsimpulse ausgehen. Die anhaltend starke Binnenkonjunktur dürfte auch 2011 wieder für ein robustes Wirtschaftswachstum von über 2 Prozent sorgen. Sollte sich der Franken irgendwann wieder abschwächen, kann mit einer halbjährigen Verzögerung mit einem deutlichen Wachstumsbeitrag der Nettoexporte gerechnet werden. Wird sich zudem die Binnenkonjunktur bis dahin nicht abgekühlt haben, droht in der Schweiz eine wirtschaftliche Überhitzung.

UBS geht nicht von noch stärkerem Franken aus
UBS Research Schweiz erwartet keine weitere Frankenaufwertung. Somit wird dieses Jahr auch die dämpfende Wirkung auf die Teuerung wegfallen. Steigende Rohstoffpreise und eine boomende Binnenkonjunktur werden tendenziell für eine ansteigende Teuerung sorgen. Für 2011 erwarten die UBS-Ökonomen eine mittlere Teuerung von 0,9 Prozent, die 2012 auf gegen 2 Prozent steigen wird.

Geldpolitik bleibt Balanceakt
Die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bleibt ein Balanceakt zwischen starker Binnenwirtschaft und verwundbarem Exportsektor. Die Exportwirtschaft benötigt wegen der Frankenstärke unverändert tiefe Zinsen, damit eine zusätzliche Aufwertung verhindert wird. Die boomende Binnenkonjunktur und die Immobilienmärkte hingegen verlangen deutlich höhere Zinsen. Da die SNB dem Gesamtinteresse des Landes verpflichtet ist, wird sie einen Kompromiss finden müssen. Doch dieser dürfte für keine der beiden Interessengruppen zufriedenstellend ausfallen.

Erster Leitzinsschritt Mitte Jahr erwartet
Für die Exporteure werden die Geldpolitik zu restriktiv und der Franken zu stark sein. Für die Binnenwirtschaft und die Immobilienmärkte hingegen werden die Geldpolitik zu expansiv und die Zinsen zu tief sein. Somit besteht Überhitzungsgefahr und es drohen Preissteigerungen. Aufgrund der boomenden Binnenkonjunktur, des von UBS Research Schweiz erwarteten Teuerungsanstiegs und des starken Immobilienmarktes dürfte die SNB an der Lagebeurteilung im Juni einen ersten Zinsschritt bekannt geben.

Solides Wachstum im Q4
Die Ergebnisse der vierteljährlich durchgeführten UBS-Konjunkturumfrage bei Industrie- und Dienstleistungsunternehmen zum erwarteten Geschäftsverlauf unterstützen die UBS-Konjunkturprognosen. Der UBS-Konjunkturindikator deutet im vierten Quartal 2010 auf ein solides Wachstum der Schweizer Wirtschaft von 3,3% hin. Der Index bleibt im ersten Quartal mit 3,2% auf einem beachtlich hohen Niveauund signalisiert damit eine nur unwesentliche Verlangsamung des Wachstums.

Eine ausführliche Analyse zum Konjunkturverlauf in der Schweiz und im Ausland sowie detaillierte Angaben zur Umfrage finden Sie in der neusten Ausgabe des UBS outlook Schweiz. In der vierteljährlich erscheinenden Publikation befassen sich die UBS Ökonomen auch eingehend mit der Währungssituation und dem Immobilienmarkt in der Schweiz. Spezialthema dieser Ausgabe sind die Folgen des wachsenden Protektionismus auf Schweizer Unternehmen. (ubs/mc/ps)

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