Velos für Bikesharing im Test: Schweiz im europäischen Mittelfeld

Velos für Bikesharing im Test: Schweiz im europäischen Mittelfeld

Velopass GmbH Lugano. (Bild: TCS)

Bern – Der TCS hat zusammen mit seinen europäischen Partnern 40 Netzwerke für Bikesharing in ganz Europa getestet. Mit Biel, Lausanne und Lugano liegt die Schweiz im Mittelfeld. Grosse Unterschiede kennzeichnen die europäischen Systeme. Der Test bewertete die Qualität der Fahrräder, den Zugang zum System und die Informationen für Touristen.

Bikesharing wird immer beliebter und Velos stehen dafür in vielen Städten Europas bereit. Mit 17 Partnerclubs in 16 Ländern hat der TCS eine Umfrage in 40 Städten Europas durchgeführt, um die verschiedenen Netzwerke für Bikesharing zu durchleuchten. Erstmals wurde ein solcher Test in 18 europäischen Ländern durchgeführt; nichts Vergleichbares ist bisher durchgeführt worden. Eine einzige Stadt erhielt das Prädikat «sehr gut», drei Systeme wurden als «völlig ungenügend» bewertet. Mehr als die Hälfte der übrigen getesteten Städte erhielt die Note «gut».

Schweiz: Biel und Lausanne «gut»
Die Schweiz findet sich in der Mitte der Rangliste: die Einrichtungen in Biel und Lausanne wurden mit «gut» bewertet, während sich Lugano mit «genügend» begnügen muss. Die Verwendung solcher Fahrräder ist in schweizerischen Städten erst ab 16 oder 18 Jahren möglich, Informationen sind auf Englisch nicht verfügbar, Hotlines sind kostenpflichtig und die Verknüpfung mit dem Öffentlichen Verkehr ist nicht optimal.

Schlusslichter Amsterdam und Den Haag
Lyon belegt mit seinem System «vélo’v» den ersten Platz: 342 Stationen und 4000 Velos sind beispielhaft. Die Fahrräder sind rund um die Uhr für alle verfügbar, in Partnerschaft mit dem Öffentlichen Verkehr, die Registrierung geht schnell und ist kostenlos, die Stationen sind voll automatisiert und Informationen stehen in mehreren Sprachen zur Verfügung. An letzter Stelle finden sich die niederländischen Städte Amsterdam und Den Haag. Hier wird Benützern das Leben schwer gemacht: die (kostenpflichtige) Registrierung muss online erfolgen, eine sofortige Benützung ist unmöglich, das Velo kann nicht an einer beliebigen Station zurückgegeben werden, die Bezahlung muss per Bankanweisung erfolgen, Informationen sind nur auf Holländisch verfügbar, die Velos verfügen über keine Gangschaltung und eine Zusammenarbeit mit dem Öffentlichen Verkehr besteht nicht.

Wie wurde getestet
Von der einzigen verfügbaren Station im portugiesischen Aveiro bis zu den 1751 Stationen in Paris folgen die 40 europäischen Städte oft grundlegend verschiedenen Philosophien für die Benützung der Fahrräder. Um eine solche Vielfalt zu bewerten, wurde der Zugang zum System für eine spontane Benützung stark gewichtet, vor allem für erstmalige Besucher einer Stadt. Einfacher Zugang und die Möglichkeiten der Benützung wurden ebenfalls einbezogen. Schliesslich wurden auch Menge und Qualität der angebotenen Informationen, die Ausrüstung der Fahrräder selbst und die Webseiten der verschiedenen Systeme geprüft und bewertet. Der Test fand zwischen dem 20. März und dem 22. Mai 2012 statt. (TCS/mc/ps)

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