WWF: Landwirtschaft weltweit grösster Waldvernichter

WWF: Landwirtschaft weltweit grösster Waldvernichter

(Foto: Kate Holt / WWF-UK)

Zürich – In den kommenden 15 Jahren droht der Erde ein erheblicher Waldverlust. Bis 2030 werden es laut einer neuen WWF-Studie ca. 170 Millionen Hektar – die vierzigfache Fläche der Schweiz – sein. In einer neuen Studie identifiziert der WWF elf Entwaldungsfronten, an denen weltweit mit riesigen Verlusten zu rechnen ist. Die meisten Abholzungsgebiete liegen in den Tropen, zu den wichtigsten zählen der Amazonas, die Mekong-Region sowie Borneo.

Die Gründe für die Entwaldung variieren von Gebiet zu Gebiet. Der mit Abstand wichtigste Faktor ist global gesehen jedoch die industrielle Landwirtschaft. Insbesondere die Viehhaltung und der Anbau von Palmöl und Soja in riesigen Monokulturen verschlingen immer grössere Flächen. Auch wenn die grossen Entwaldungsfronten weit entfernt von der Schweiz liegen, trägt auch unser Land mit dem Holz-, Papier-, Palmöl- oder Soja-Konsum zur Entwaldung bei.

Ein Drittel des Regenwaldgebiets der Erde droht zu verschwinden
Der grösste Waldverlust droht dem Amazonas, wo der WWF bis ins Jahr 2030 einen Rückgang von bis zu 48 Millionen Hektar veranschlagt. Damit würde fast ein Drittel des grössten Regenwaldgebiets der Erde verschwinden. Grund: Im Amazonas-Gebiet wächst die Agrarindustrie besonders stark – und damit zusammenhängend muss noch mehr Wald neuen Infrastrukturbauten wie Strassen und Kraftwerken weichen. „Brasilien ist gerade dabei, sämtliche Erfolge beim Umweltschutz der letzten Jahrzehnte zu opfern“, sagt Roberto Maldonado vom WWF Deutschland.

Klimawandel und Artenvielfalt
Die Waldzerstörung heizt auch den Klimawandel an, da Wälder Treibhausgase in Form von Kohlenstoff speichern. Allein in den Tropen sind 291 Gigatonnen klimawirksamer Treibhausgase gebunden, das entspricht mehr als dem siebenfachen des jährlichen CO2-Ausstosses weltweit. Daneben beherbergen die Wälder auf der Südhalbkugel einen Grossteil der weltweiten Artenvielfalt – alleine im Amazonas gibt es 16‘000 Baumarten.

Voraussetzung für eine Trendumkehr ist nach Ansicht des WWF, die wichtigen Funktionen des Waldes für den Menschen zu erkennen: Wälder versorgen uns mit sauberem Wasser, schützen uns vor Erosion und Fluten und stabilisieren unser Klima. Setzen wir das aufs Spiel, verlieren wir mehr als etwas zusätzliches Wirtschaftswachstum. (WWF/mc/pg)

WWF

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