WWF: Ohne Erdöl, Kohle und Atom fährt die Welt günstiger

WWF: Ohne Erdöl, Kohle und Atom fährt die Welt günstiger

Der WWF möchte AKWs aufs Altenteil schicken.

Zürich – Alleine der Energieverbrauch Chinas wächst um über 5 Prozent jährlich. Trotzdem lässt sich die globale Energieversorgung bis 2050 vollständig auf erneuerbare Energie umstellen – mit finanziellem Gewinn. Dies zeigt der neue WWF Energy Report, die bisher weitreichendste Studie zu diesem Thema.

Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Ecofys hat der WWF untersucht, ob die Welt bis 2050 vollständig mit erneuerbarer und nachhaltiger Energie versorgt werden kann. Die bisher ambitionierteste Untersuchung dieser Art zeigt: Mit realistischem Einsatz heutiger Technik lässt sich der globale Energiebedarf bis dann zu 95 Prozent mit erneuerbaren Energien decken. Und die Chancen stehen gut, dass sich dank neuer Entwicklungen auch die übrigen 5 Prozent nicht erneuerbarer Energie wie Erdöl, Kohle oder Erdgas ersetzen lassen. Die notwendigen Investitionen betragen zunächst rund eine Billion Euro pro Jahr. Das klingt nach viel, doch eine halbe Billion Euro pro Jahr geben die Staaten heute alleine aus, um fossile Energie zu subventionieren.

Nachhaltigkeit zahlt sich aus
Langfristig zahlt sich die nachhaltige Strategie nicht nur für die Umwelt und die Versorgungssicherheit aus, sondern auch für die Wirtschaft. Dank Investitionen in Energieeffizienz sinkt der Energieverbrauch im Vergleich mit Business as usual deutlich, und damit sinken auch die Energiekosten. Gemäss Ecofys-Berechnungen spart ein nachhaltiges Szenario im Jahre 2050 die Summe von vier Billionen Euro pro Jahr. Dazu kommen unter anderem die vermiedenen Kosten des Klimawandels; mit dem WWF-Szenario lässt sich die Klimaerwärmung unter den gefährlichen zwei Grad halten.

Erneuerbare Energie einzige Wahl
Und das trotz Wachstum: Der Energy Report rechnet mit einer im Vergleich zum Jahr 2000 dreimal höheren Wirtschaftsleistung und einer fast ebenso stark wachsenden Mobilität. Die notwendigen Investitionen stimulieren besonders die Cleantech- und die Finanzbranche, wo die Schweiz gut positioniert ist. Dass sich eine Nachhaltigkeitsstrategie gerade für die Schweiz lohnt, hat kürzlich bereits die Studie „Stromeffizienz und erneuerbare Energien – wirtschaftliche Alternative zu Grosskraftwerken“ gezeigt. „Wir können nichts falsch machen, wenn wir in der Schweiz wie auf der ganzen Welt voll und ausschliesslich auf Energieeffizienz und erneuerbare Energie setzen“, sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz. „Erneuerbare Energie ist nicht die beste Wahl, es ist die einzige.“  (wwf/mc/ps)

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