AHV-Anlagefonds mit roten Zahlen in diesem Jahr

AHV-Anlagefonds mit roten Zahlen in diesem Jahr
Manuel Leuthold, VR-Präsident Ausgleichsfonds AHV/EO (compenswiss). (Foto: Banque Cramer)

Bern – Der Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO hat im laufenden Jahr eine negative Rendite erwirtschaftet. Dies sagte der Präsident des Fonds Compenswiss, Manuel Leuthold, am Samstag in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende».

Derzeit sehe es danach aus, dass der AHV-Fonds auf sein Anlagevermögen eine klar negative Rendite haben werde. Genaueres wisse man zwar erst, wenn das Jahr tatsächlich abgeschlossen sei. Allerdings werde das Minus nicht nur ein Prozent betragen, führte Leuthold weiter aus. Das Minus soll «etwa in der Grössenordnung von drei bis vier Prozent» liegen, sagte er.

Hohe Rendite im Vorjahr
Im Vorjahr hatte der Ausgleichsfonds noch eine Rendite von sieben Prozent erwirtschaftet. Diese Anlageerträge konnten daher zum Ausgleich des Defizits aus dem Umlageverfahren genutzt werden. Dies werde in diesem Jahr nicht möglich sein, betonte Leuthold. Er rechne für 2018 mit einem Defizit aus der Umlage zwischen einer und 1,5 Milliarden Franken.

Als Hauptursache für die schlechte Anlagerendite gibt der AHV-Anlagefonds-Präsident die negative Entwicklung an den Kapitalmärkten an. «Dem haben wir uns nicht entziehen können», sagte er.

Laut Leuthold sei nunmehr die Politik gefordert. Beispielsweise würde die Unternehmenssteuerreform jährlich zwei Milliarden Franken an zusätzlichen Einnahmen bringen. Zudem könne man die Rentenleistungen kürzen oder das Rentenalter erhöhen. Letztere Massnahme hätte «zur Folge, dass wir unsere Gelder längerfristiger anlegen könnten und dadurch höhere Renditen erreichen würden», sagte Leuthold. Dies hätte die grösste Wirkung, erklärte er. (awp/mc/ps)

Compenswiss

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