Aktien: Gewinne laufen lassen

Aktien: Gewinne laufen lassen

Thomas Härter, Leiter Anlagestrategie Swisscanto. (Foto: Swisscanto)

Zürich – Die Politik der Notenbanken begünstigt weiterhin Investitionen in risikobehaftete Anlagen. Gleichzeitig entwickelt sich die Wirtschaft in den verschiedenen Weltregionen positiv. Wir behalten unser Aktienübergewicht in Europa bei. Das Übergewicht bei inländischen Immobilienfonds wird wegen der hohen Agios, die sich zuletzt aufgebaut haben, reduziert.

Schweiz: Aufwertungsschock wird verdaut
Der Abwertungsschock vom 15. Januar ist überwunden und wurde von einer deutlichen Erholung des Schweizer Aktienmarkts abgelöst. Der SMI hat die Kursverluste, die den Index unter die Marke von 8000 gedrückt hatten, bereits wieder aufgeholt. Der Schweizer Franken ist – gemessen an Kaufkraftparitäten – auf dem aktuellen Niveau von EUR/CHF 1,07 um mehr als 20 Prozent überbewertet. Im Rahmen unserer Währungsstrategie bleibt der Franken deshalb deutlich untergewichtet, der US-Dollar übergewichtet.

Griechenland: Schon die Bereitschaft, Lösungen zu finden, zählt
Die griechische Tragödie wird nicht in fünf Akten aufgeführt, sondern von den politisch Verantwortlichen inzwischen beliebig in die Länge gezogen. Was zählt, sind nicht mehr konkrete Reformen, sondern eine gewisse Bereitwilligkeit, Lösungen zu finden. Deswegen muss an den Märkten zwar immer wieder mit Störfeuer aus Griechenland gerechnet werden – durch einen starken Gewöhnungseffekt sind die Beeinträchtigungen jedoch nur noch gering.

Europäische Zentralbank: Zielinflation ausser Reichweite
Im März beginnt die Europäische Zentralbank mit ihren Käufen von Staatsanleihen im Umfang von EUR 60 Mrd. pro Monat und unterstützt damit die bereits ins Positive geschwenkte Entwicklung der Geldmenge und der Kreditnachfrage in der Eurozone. Die Märkte trauen der EZB allerdings gegenwärtig nicht zu, die Zielinflation mittelfristig zu erreichen. Wegen der niedrigen oder sogar negativen Renditen von Staatsanleihen bleibt der Druck, nach Alternativen zu suchen, nach wie vor hoch.

Immobilienfonds: Zu hohe Agios
Während der Schweizer Immobilienmarkt seinen Zenit eindeutig überschritten hat, profitierten inländische Immobilienfonds von der extremen Zinsentwicklung. Die Agios haben historische Höchststände erreicht. Dies veranlasst uns, Gewinne teilweise mitzunehmen.

Aktien: Schwerpunkt in Europa und ausgewählten Emerging Markets
Während das wirtschaftliche Momentum in den USA nicht zuletzt aufgrund der US-Dollar-Stärke derzeit nachlässt, gibt es in Europa endlich Anzeichen für eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung. Nicht nur in der europäischen Peripherie, sondern auch in Frankreich. Wir behalten unser Aktienübergewicht in Europa deshalb bei. In den Emerging Markets, die wirtschaftlich derzeit eine extrem heterogene Entwicklung durchmachen, konzentrieren wir unsere Aktien-Engagements auf Korea, Taiwan, Indien und Indonesien. (Swisscanto/mc/ps)

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