Allianz Suisse: Rückgang der Prämieneinnahmen und des operativen Gewinns

Allianz Suisse: Rückgang der Prämieneinnahmen und des operativen Gewinns
Allianz Suisse-CEO Severin Moser. (Foto: Allianz Suisse)

Allianz Suisse-CEO Severin Moser. (Foto: pd)

Wallisellen – Die Allianz Suisse Gruppe blickt auf ein herausforderndes Halbjahr zurück. Als Reaktion auf den SNB-Entscheid hatte sie bereits im Vorquartal die Zinsreserven gestärkt, um die Leistungsversprechen  gegenüber den Kunden auch bei einem langfristigen Zinstief jederzeit  zu gewährleisten. Gleichzeitig konzentrierte sie sich angesichts des volatilen Umfelds vor allem im Lebengeschäft auf das selektive Schreiben von Neugeschäft. In Folge dieser Massnahmen resultierte im 1. Halbjahr ein Rückgang der Brutto-Prämieneinnahmen um 1,3 Prozent  auf CHF 2’804,1 Mio. sowie ein Rückgang des operativen Gewinns um 9,1 Prozent auf CHF 166,6 Mio.(Vorjahr: CHF 183,2 Mio.).

Andererseits verzeichnet das Sachgeschäft mit einem leichten Plus der  Brutto-Prämieneinnahmen von 0,2 Prozent auf CHF 1’343,9 Mio.  (Vorjahr: CHF 1’340,9 Mio.)einen positiven Trend.

«Mit unserem Geschäftsergebnis liegen wir im Rahmen unserer Erwartungen. Wir haben im ersten Halbjahr Massnahmen getroffen, die den neuen Realitäten nach der Freigabe des Euro-Franken-Mindestkurses und den damit verbundenen rekordtiefen Zinsen Rechnung tragen. Diese  haben sich zwar auf unser Ergebnis ausgewirkt, stärken aber  gleichzeitig das Vertrauen unserer Kunden in uns als solide aufgestelltes Unternehmen», kommentiert Severin Moser, CEO der Allianz Suisse, das Halbjahresergebnis. Zuversichtlich für den  weiteren Geschäftsverlauf stimmt Moser, dass die Wachstumsinitiativen Früchte trügen. Gerade in den Bereichen Unternehmensversicherungen, Kombihaushalt und Rechtsschutzversicherungen sieht er noch viel Potenzial. Darüber hinaus werde der Kundenfokus weiter gestärkt und die Digitalisierung vorangetrieben.

Umfeld bleibt herausfordernd
«Insgesamt ist und bleibt das gesamtwirtschaftliche Umfeld für uns als Versicherungsgesellschaft aber herausfordernd», ist Moser angesichts der geopolitischen Unsicherheiten, der Griechenland-Krise sowie der volatilen Finanzmärkte überzeugt. «Wir sind gut gerüstet, um diesen  Herausforderungen zu begegnen».

Sachgeschäft mit Prämienplus
Mit einem Prämienplus von 0,2 Prozent auf CHF 1’343,9 Mio. weist das Sachgeschäft einen positiven Trend auf. Dazu beigetragen haben vor allem das starke Mengengeschäft bei den Motorfahrzeugversicherungen,  aber auch die Nachfrage nach Rechtsschutzprodukten ist unverändert  hoch. So steigerte die CAP Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, eine Einheit der Allianz Suisse, ihre Prämieneinnahmen um 1,6 Prozent auf nunmehr CHF 40,8 Mio. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Vorjahr: CHF 40,1 Mio.). Gut auf Kurs ist die Allianz Suisse auch mit ihrem neuen Produkt CombiRisk Business, das Anfang Juni lanciert  wurde und bei dem Unternehmenskunden von mehr Serviceleistungen und weniger Komplexität bei den Verträgen und Deckungen profitieren,  beispielsweise durch eine All Risk-Versicherung: «Wir sind mit dem Start sehr zufrieden, unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Mit CombiRisk Business können wir die Kundenbedürfnisse offensichtlich optimal erfüllen», sagt Severin Moser.

Höhere Schadensumme durch Unwetterereignisse
Die zahlreichen Unwetterereignisse wie das Sturmtief «Niklas» im März oder die schweizweiten Hagelzüge im Mai und im Juni haben zu  versicherten Schäden von rund CHF 20 Mio. geführt, das ist mehr als  eine Verdopplung gegenüber dem schadenarmen Vorjahreszeitraum. In der Folge stieg die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) im ersten Halbjahr um 0,9 Prozentpunkte auf 91,3 Prozent (Vorjahr: 90,4 Prozent). Der operative Gewinn im Sachgeschäft betrug für die ersten sechs Monate CHF 117,0 Mio., was einem Rückgang von 7,3 Prozent  (Vorjahr: CHF 126,2 Mio.) und somit fast exakt dem höheren  Elementarschadenaufwand entspricht.

Zurückhaltung im Lebengeschäft  
Mit ihren Massnahmen, die Zinsreserven zu stärken sowie den Verkauf von traditionellen Einmaleinlage- und Rentenprodukten temporär zu  schliessen und die Verzinsungen dem Tiefzinsniveau anzupassen, hatte  die Allianz Suisse bereits frühzeitig auf die veränderten  Rahmenbedingungen im Lebengeschäft reagiert. Aus diesem Grund gingen die Prämieneinnahmen im 1. Halbjahr um 2,6 Prozent auf CHF 1’460,2  Mio. zurück (Vorjahr: CHF 1’498,9 Mio.). «Angesichts des anhaltenden Zinstiefs liegt unser Fokus im Einzel- und Kollektivlebengeschäft auf dem Schreiben von Neugeschäft, das auch bei nachhaltig tiefen Zinsen  eine positive Marge gewährleistet», betont Stefan Rapp, CFO der Allianz Suisse.

«Zusammen mit der Verstärkung der Zinsreserven sorgen wir damit für die Solidität des Geschäfts. Den Rückgang der Prämien  haben wir deshalb bewusst in Kauf genommen». Mit der Produktefamilie  Balance Invest verfüge die Allianz Suisse über attraktive  Alternativen für ihre Kunden, die auch unter diesen Voraussetzungen  Sicherheit und Renditechancen bieten. Der Verkauf dieser Produkte sei sehr erfolgreich und werde zusammen mit fondsgebundenen Lösungen weiter forciert, so Rapp.

Immobilienportfolio erweitert
Das gilt auch für das Hypothekengeschäft, das für die Kunden der Allianz Suisse zunehmend attraktiv wird. «Hier profitieren wir von  der Zurückhaltung der Banken bei der Vergabe von Hypotheken und  können den Kunden in Kombination mit Sach- und Risikoversicherungen  sehr gute Konditionen bieten», sagt Rapp. Auf der Anlageseite liegt das Augenmerk der Allianz Suisse unverändert auf Sicherheit, Nachhaltigkeit und Diversifikation. Mit dem Erwerb des Grossteils des Wohnbauprojekts sue&til in Winterthur für rund CHF 135 Mio.  erweiterte die Allianz Suisse kürzlich ihr Immobilienportfolio – und realisiert damit ihr bislang grösstes Bauprojekt. Stefan Rapp: «Die Investition verspricht gerade im Tiefstzinsumfeld eine ansprechende Rendite und folgt unserer langfristigen Anlagestrategie. Darüber  hinaus bietet sue&til den künftigen Mietern nachhaltiges und  zukunftsorientiertes Wohnen an einem attraktiven Standort.»

Aufgrund der Verstärkung der Zinsreserven sank der operative Gewinn der Allianz Suisse Lebensversicherungs-Gesellschaft um 14,4 Prozent  auf CHF 43,4 Mio. (Vorjahr 50,7 Mio.). (Allianz/mc)

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