Allianz will mit Gemeinschaftsfirma Grossversicherer in Afrika werden

Allianz will mit Gemeinschaftsfirma Grossversicherer in Afrika werden
Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte. (Foto: Allianz)

München – Der Versicherungskonzern Allianz will mit einem neuen Gemeinschaftsunternehmen zu einem führenden Versicherer Afrikas aufsteigen. Das Joint Venture mit dem südafrikanischen Versicherer Sanlam soll in 29 Ländern tätig und grösster panafrikanischer Versicherer sein, wie die Allianz am Mittwoch mitteilte.

Ausgenommen ist Sanlams Heimatmarkt Südafrika, eine der grössten Volkswirtschaften des Kontinents. «Afrika hat enormes Wachstumspotenzial, die Marktdurchdringung mit Versicherungen ist vergleichsweise gering», sagte Vorstandschef Oliver Bäte bei der Hauptversammlung des Unternehmens. Bislang spielt Afrika für die Allianz keine grosse Rolle – laut Geschäftsbericht 2021 war das Unternehmen dort in lediglich neun Ländern vertreten.

Ärger mit US-Justiz
Auf der anderen Seite des Atlantiks hofft Bäte, in näherer Zukunft ein Milliardenproblem in den USA abarbeiten zu können. US-Grosskunden machen die Vermögensverwaltung Allianz Global Investors (AGI) für Milliardenverluste im Frühjahr 2020 verantwortlich. Verfahren eingeleitet hatten sowohl die US-Wertpapieraufsicht SEC als auch das Justizministerium in Washington. «Wir wollen in Kürze das Thema abschliessen», sagte Bäte.

Diese Untersuchungen laufen nach seinen Worten noch, ebenso wie Vergleichshandlungen mit einigen Klägern. «Am heutigen Tag – da muss ich Sie allerdings noch einmal um Verständnis bitten – können wir zu dem möglichen Ausgang und den weiteren Belastungen noch keine Angaben machen.»

Rückstellungen in Höhe von 3,7 Mrd Euro
Der Konzern hat wegen der Rechtsstreitigkeiten bereits 3,7 Milliarden Euro zurückgelegt, die Nettobelastung im Jahresabschluss 2021 belief sich auf 2,8 Milliarden. Die interne Prüfung hat nach Worten von Aufsichtsratschef Michael Diekmann bislang keinen Hinweis auf Pflichtverletzungen von Vorstandsmitgliedern ergeben. (awp/mc/pg)

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