Basel – Die Bank Cler hat im vergangenen Jahr die Gewinnzahlen weiter gesteigert. Erneut gewachsen ist die Neobanking-App Zak des BKB-Tochterinstituts: Die Nutzerzahl stieg um weitere 10’000 auf fast 60’000 Kunden, wie die Bank am Donnerstag mitteilte.
Die zum Konzern der Basler Kantonalbank (BKB) gehörende Bank erhöhte 2022 das operative Ergebnis (Geschäftserfolg) um 7,6 Prozent auf 85,6 Millionen Franken. Unter dem Strich verblieb ein um 1,2 Prozent gestiegener Reingewinn von 41,0 Millionen.
Steigende Hypothekenforderungen
Der Geschäftsertrag bildete sich im abgelaufenen Jahr um 0,8 Prozent auf 246,5 Millionen Franken zurück. Einen leichten Rückgang vermelden muss die schweizweit tätige Retailbank in ihrem im bedeutendsten Geschäft, dem Zinsengeschäft (Bruttoerfolg -0,5%). Die im Sommer eingetretene Zinswende habe zu einem deutlich höheren Zinsaufwand geführt, heisst es.
Dagegen konnte die Bank Cler den Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+1,3%) steigern. Zurückzuführen war dies insbesondere auf höhere Erträge aus dem Kartengeschäft.
Erneut rückläufig war allerdings der Geschäftsaufwand (-5,6 Prozent auf 150,3 Millionen Franken). Die Bank verweist auf «effiziente Prozesse».
Rückzug im Anlagegeschäft
Derweil legten die Hypothekarforderungen im vergangenen Jahr wieder zu (+3,1% auf 16,4 Milliarden), dies dank einem Anstieg im Segment Wohnliegenschaften. Cler stellt wegen der Zinswende von 2022 eine deutliche Zunahme der Nachfrage nach Saron-Hypotheken im Vergleich zu den im Tiefzinsumfeld beliebten Festhypotheken fest.
Deutlich abgenommen haben die Kundenvermögen (-23 Prozent auf 4,8 Milliarden). Zurückzuführen war dies vor allem auf den Rückzug aus dem Geschäft mit institutionellen Anlagekunden, externen Vermögensverwaltern sowie Firmenkunden aufgrund der «strategischen Fokussierung».
Von den Vermögensabflüssen habe deutlich mehr als die Hälfte an die Basler Kantonalbank transferiert werden können. Dagegen habe Cler die Anzahl der Vermögensverwaltungsmandate klar erhöhen können, betont die Bank.
Attraktive Cashback-Plattform
Bei der Smartphone-App Zak ist die Zahl der Neukunden laut Mitteilung besonders seit der Einführung der Cashback-Plattform «shopmate» deutlich gestiegen. Damit können die Zak-Nutzerinnen und -Nutzer neu direkt über die App shoppen gehen und erhalten einen Teil ihres Einkaufsbetrages zurückerstattet. Auch die Transaktionen über die App seien deutlich gestiegen, heisst es.
Für das laufende Jahr rechnet die Bank Cler insgesamt mit einem anspruchsvollen Umfeld. Dennoch erwartet die Bank wegen der Normalisierung des Einlage- und Hypothekargeschäfts einen höheren Geschäftsertrag und rechnet insgesamt mit einem Ergebnis «auf Vorjahresniveau». (awp/mc/pg)
