Bank Coop 2012 mit einem höheren Gewinn

Bank Coop 2012 mit einem höheren Gewinn

Andreas Waespi, CEO Bank Coop. (Foto: Bank Coop)

Basel – Die Bank Coop hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Bruttogewinn nach True and Fair View von 94,8 Mio CHF erreicht. Dies entspricht einer Steigerung von 12,4% bzw. 0,6% ohne Berücksichtigung der IT-Migrationskosten, welche das Vorjahresergebnis mit 9,9 Mio. CHF belastet haben. Die Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform übertreffen mit einem Zuwachs von 776,3 Mio. CHF (+ 10,7%) erstmals die 8 Milliarden-Franken-Grenze.

Auf der Passivseite der Bilanz hat die Bank Coop im vergangenen Jahr Kundengelder im Gesamtumfang von 893,5 Mio. CHF akquiriert. Die übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 8,1% und die Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform sogar um 10,7% (+776,3 Mio. CHF). Damit übertreffen die Spargelder per 31.12.2012 erstmals die 8 Milliarden-Franken-Grenze. Neben dem Sparkonto Plus, welches einen Zinsbonus auf Neueinlagen gewährt und mit 550,4 Mio. CHF für über 70% des Zuflusses verantwortlich ist, weisen auch alle übrigen Sparprodukte ein höheres Volumen als im Vorjahr auf.

Leicht rückläufiges Zinsengeschäft, Kommissionsgeschäft über Vorjahr
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft liegt mit 155,7 Mio. CHF (Vorjahr: 156,1 Mio. CHF) für 2012 annähernd auf Vorjahresniveau, wie die Bank Coop weiter mitteilt. Beim Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erzielte die Bank mit 69,1 Mio. CHF (Vorjahr: 66,7 Mio. CHF) eines der höchsten Resultate in den letzten Jahren. Dazu beigetragen haben unter anderem die Kommissionseinnahmen aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft und die Kommissionen aus dem übrigen Dienstleistungsgeschäft.

Weiteres Wachstum bei den Hypothekarforderungen
Im Hypothekargeschäft verzeichnete die Bank Coop ein weiteres Wachstum. Per 31.12.2012 weist sie einen Gesamtbestand an Hypothekarforderungen von 12,5 Mrd. CHF (Vorjahr: 12,2 Mrd. CHF) aus. Dies entspricht einer Steigerung von 2,8%, welche unter dem Marktwachstum liegt und darauf zurückzuführen ist, dass im Geschäftsjahr 2012 erneut Rendite- und Risikoüberlegungen im Zentrum der Kreditvergabe standen. Man wende seit vielen Jahren strenge Kreditvergabe-Richtlinien mit konservativen Belehnungsstandards und hohen Tragbarkeitsansprüchen an, schreibt die Bank in einer Medienmitteilung.

Rückstellungen für Retrozessionen
Innerhalb der Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste wurde ein um 4,5 Mio. CHF höherer Betrag gegenüber dem Vorjahr verbucht. Diese Differenz setzt sich einerseits aus geringeren Rückstellungen für Ausfallrisiken aufgrund der rückläufigen Kreditrisiken zusammen, andererseits sind darin Rückstellungen zur Erstattung von Retrozessionen in Höhe von 12,6 Mio. CHF enthalten.

Geschäftsaufwand gesunken
Der Geschäftsaufwand beläuft sich für 2012 auf 147,4 Mio. CHF und setzt sich je zur Hälfte aus dem Personal- und dem Sachaufwand (je 73,7 Mio. CHF) zusammen. Ersterer reduzierte sich um fast 10% in Folge eines tieferen Personalbestands durch die Bildung der Zentralen Kreditverarbeitung im Konzern BKB per 1.1.2012. Die Dienstleistungen, welche die Bank Coop von den Konzerneinheiten bezieht, werden über die Sachkosten verrechnet, womit sich eine Verschiebung von den Personal- zu den Sachkosten ergibt. Der Sachaufwand erhöhte sich um 2,3% im Vergleich zum Vorjahr.

Neben Investitionen in die Erneuerung des Geschäftsstellennetzes und in die Steigerung der Markenbekanntheit durch TV-Spots, fielen Kosten für die Umsetzung der regulatorischen Zusatzanforderungen und die damit verbundenen Prozessanpassungen an. Der lediglich marginale Anstieg der Sachkosten ist darauf zurückzuführen, dass die im Vorjahr letztmals angefallenen IT-Migrationskosten (9,9 Mio. CHF) weggefallen sind.

Gestärkte Eigenmittel / Einführung von Basel III
Mit dem Erreichen einer Bilanzsumme von über 15 Milliarden-Franken unterliegt die Bank Coop strengeren Eigenmittelvorschriften. Mit einem Eigenmitteldeckungsgrad nach Basel II von 161% per Ende 2012 übertrifft die Bank Coop die geforderten 150%. Die Umstellung auf Basel III erfolgte bei der Bank Coop per 01.01.2013 und damit zum frühest möglichen Zeitpunkt. Gemäss der Berechnung nach den neuen Vorschriften beträgt der Eigenmitteldeckungsgrad per Ende 2012 komfortable 180%.

Bruttogewinn gesteigert
Der Bruttogewinn nach True und Fair View stieg 2012 um 12,4% (+10,4 Mio. CHF) auf 94,8 Mio. CHF. Dies sei massgeblich beeinflusst durch die 2011 letztmals angefallenen IT-Migrationskosten, welche den Bruttogewinn des Vorjahres mit 9,9 Mio. CHF belastet hatten, heisst es weiter. Ohne die IT-Migrationskosten wäre eine Steigerung von 0,6% erzielt worden. Der Jahresgewinn liegt mit 67,8 Mio. CHF um 16,2% über dem Vorjahr und wäre ohne IT-Migrationskosten leicht unter dem Vorjahresergebnis. Hierin enthalten ist zudem ein ausserordentlicher Ertrag in Höhe von 4,5 Mio. CHF (Vorjahr: 0,8 Mio. CHF), welcher zu 3,2 Mio. CHF auf den Verkaufserlös der Beteiligung an der Magazzini Generali con Punto Franco SA, Chiasso zurückzuführen ist.

Dividende von 1,80 CHF
Dank dem erfreulichen Ergebnis kann die Bank Coop an ihrer nachhaltigen Dividendenpolitik festhalten und wird der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von 1,80 CHF pro Aktie vorschlagen. Die Ausschüttung wird zum Teil (1,34 CHF pro Aktie) aus der Reserve aus Kapitaleinlagen erfolgen.

Umsetzung von Massnahmen zur Chancengleichheit
Mit der erneuten Zertifizierung als familienbewusstes Unternehmen ist die Bank Coop für die konsequente Umsetzung der Massnahmen im Bereich Beruf und Familie bzw. Privatleben gewürdigt worden. Als erstes Schweizer Finanzinstitut hat die Bank Coop zudem den Lohngleichheitsdialog gestartet und bereits erste Massnahmen eingeleitet. Und die Bank Coop hat 2012 die Grundsätze von UN Women zur Stärkung von Frauen in Unternehmen unterzeichnet – auch dies als erstes Schweizer Finanzinstitut.

Investitionen in Steigerung der Markenbekanntheit
Die erfolgreichen Origami TV-Spots, welche im November 2011 mit dem bronzenen „Edi.“-Award ausgezeichnet wurden, werden 2013 mit neuen Sequenzen weitergeführt. Auch in den neuen Spots werden jene Werte aufgenommen, die der Bank Coop besonders wichtig sind: Nachhaltigkeit und Kundenorientierung. 2013 wird die Bank Coop ihre regionale Präsenz durch gezielte Marketingauftritte vor Ort steigern – ganz nach dem Motto: Die Bank Coop ist auch 33mal eine regionale Bank. Im Mittelpunkt der Kampagne stehen Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Freizeitaktivitäten, die sie mit derselben Leiden­schaft ausüben wie die Betreuung ihrer Kundinnen und Kunden.

Weitere Auffrischung der Geschäftsstellen und Ausbau E-Kanal
Die Investitionen in die Geschäftsstellen werden auch 2013 fortgesetzt. Zudem tätigt die Bank Coop weitere Investitionen in den Ausbau des E-Kanals. Seit 1. Februar können die Kunden ihre Gebühren durch die Online-Verwaltung ihres Vermögens mittels E-Set opti­mieren, ein weiterer Ausbau des E-Kanals ist in Bearbeitung. Ebenso wird der Internet­auftritt der Bank Coop Mitte des Jahres in einem neuen, verschlankten und benutzer­freundlichen Design erscheinen.

Ausblick
CEO Andreas Waespi: „Das Jahr 2013 bleibt anspruchsvoll. Die zahlreichen regulatorischen und länderübergreifenden Themen werden die Banken weiter beschäftigen. Mit einer soliden finan­ziellen Basis, den Investitionen in die Steigerung der Markenbekannt­heit und der für die Kundinnen und Kunden spürbaren Leidenschaft, mit der wir das Bankgeschäft betreiben, werden wir unsere Position im Schweizer Bankenmarkt weiter festigen.“ (Bank Coop/mc)

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