Bankaktien schmieren ab – Evergrande-Sorgen belasteten die Stimmung stark

Bankaktien schmieren ab – Evergrande-Sorgen belasteten die Stimmung stark

Zürich – Finanztitel sind am Montag deutlich unter Druck geraten. Befürchtungen vor einem Kollaps des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande belasten die Stimmung und nahmen auch europäische Bankentitel in Sippenhaft.

Hierzulande verloren UBS am Montag bis Börsenschluss 6,6 Prozent auf 14,31 Franken und Credit Suisse sogar 7,6 Prozent auf 8,79 Franken. Auch Julius Bär (-5,7%), Swiss Life (-3,8%), Partners Group (-2,5%), Zurich (-2,4%) gaben deutlich ab. In ganz Europa verloren Bankentitel an Wert: So etwa Deutsche Bank (-7,5%), Société Générale (-5,7%) oder Banco Sabadell (-3,7%).

Die sich zuspitzende Krise bei Evergrande führte am Montag bereits zu schweren Verlusten an der Hongkonger Börse. Nach der anhaltenden Talfahrt in den vergangenen Tagen und Wochen brach die Evergrande-Aktie weiter massiv ein. Auch andere chinesische Immobilien- und Finanztitel lagen tief im Minus – wegen der Ängste, die Krise könnte sich auch auf andere Unternehmen ausweiten.

Schuldenberg von über 300 Milliarden Dollar
Anleger befürchten, dass der hoch verschuldete Konzern fällige Zahlungen nicht bedienen kann. Das Unternehmen hat einen 305 Milliarden US-Dollar schweren Schuldenberg aufgetürmt. Insidern zufolge bildeten einige Gläubiger Rückstellungen für Kreditausfälle, während andere Fristverlängerungen einräumten, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.

Rechtsstreit in Frankreich
Mit Blick auf die UBS steht zudem auch noch in einer Woche das Urteil des Berufungsgerichts zum Rechtsstreit in Frankreich an – mit einer möglichen Busse in Milliardenhöhe. Der Grossbank wird Steuerbetrug und Geldwäscherei vorgeworfen.

Im Berufungsprozess hatte die französische Staatsanwalt im März wegen der vorgeworfenen Steuervergehen die Maximalstrafe bei 2,2 Milliarden Euro festgelegt und eine Busse von «mindestens 2 Milliarden Euro» gefordert. Zudem forderte der französische Staat als Nebenkläger eine Milliarde Euro als Schadenersatz. (awp/mc/pg)

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