BearingPoint: Bargeld in Europa Nummer eins

BearingPoint: Bargeld in Europa Nummer eins
Marco Kundert, Partner bei BearingPoint Schweiz. (Bild: BearingPoint)

Zürich – Bargeld ist im europäischen Vergleich die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode. Im Durchschnitt sieht jeder Vierte eine Digitale Währung als Ergänzung zum Bargeld. Nahezu jeder Fünfte würde eine Digitale Währung mehrfach pro Woche nutzen. Schnell, sicher und überall akzeptiert – diese Eigenschaften erwarten die Befragten von einer Digitalen Währung. Das zeigt eine neue Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint in sieben europäischen Ländern.

Bargeld ist im europäischen Vergleich das Mass aller Dinge, in Österreich und Deutschland ist die Nutzung am häufigsten, in Finnland am geringsten. Trotz der deutlichen Unterschiede bei der Bargeldnutzung ist die Erwartung zum Einsatz einer Digitalen Währung in allen Ländern homogen. Eine Digitale Währung würde primär beim Online-Shopping eingesetzt werden. Die Kriterien kostenfrei und überall akzeptiert 24/7 (online und offline) ermutigen die Befragten am meisten, eine Digitale Währung zu nutzen.

Bargeld ist die häufigste Zahlungsmethode in den deutschsprachigen Ländern
In der Schweiz ist mit 63%, in Deutschland mit 71% und in Österreich mit 79% die Häufigkeit der Bargeldnutzung deutlich ausgeprägter gegenüber anderen europäischen Ländern. Befragte aus den Ländern Irland (61%), den Niederlanden (57%) und Frankreich (55%) zeigen ein relativ hohes Nutzungsverhalten, liegen jedoch deutlich hinter der Schweiz, Deutschland und Österreich. In Finnland ist die Bargeldnutzung mit 43% deutlich geringer.

Marco Kundert, Partner Banking & Capital Markets bei BearingPoint: „Die Schweiz hinkt im Ländervergleich bei den Kenntnissen über Digitale Währungen hinterher. Um die Akzeptanz einer Digitalen Währung als Ergänzung zu Bargeld zu fördern, ist es entscheidend, den Informationsstand zu erweitern. Neben der Akzeptanz sind niedrige Kosten ein Anreiz zur Nutzung. In dem sensiblen Thema rund um die Speicherung und die Aufzeichnung der Transaktionsdaten vertrauen die Befragten mehrheitlich ihrer Hausbank. Dies ist ein deutliches Votum für die vertrauensvolle Kunde-Bank-Beziehung im Zahlungsverkehr. Technologieunternehmen wie beispielsweise Apple, Google und Amazon wird solch ein Vertrauen nicht ausgesprochen.

In Österreich erwarten 78% der Befragten in den nächsten fünf Jahren keine Abkehr von der Bargeldnutzung und stehen hiermit an der Spitze der Studie. Gefolgt von der Schweiz, wo 67% der Befragten diese Einschätzung teilen. In den weiteren untersuchten Ländern kann sich eine deutliche Mehrheit (im Durchschnitt 62%) keine Abkehr von Bargeld in diesem Zeitraum vorstellen. Im Gegensatz dazu, erwartet in Finnland mehr als jeder Dritte (36%), dass Bargeld in fünf Jahren nicht mehr genutzt wird.

Die Beliebtheit von Bargeld spiegelt sich in der Häufigkeit der Nutzung von Bargeld wider. Die mehrfach wöchentliche Nutzung ist in der Schweiz mit 54%, Österreich mit 73% und in Deutschland mit 66% ausgeprägt. Dahingegen nutzen nur 19% der Befragten in Finnland Bargeld mehrfach wöchentlich. Trotz der deutlichen Unterschiede bei der Bargeldnutzung ist die Erwartung zum Einsatz einer Digitalen Währung in allen Ländern homogen. Nahezu jeder fünfte Studienteilnehmer (länderübergreifend zwischen 15% und 21% der Befragten) würde eine Digitale Währung mehrfach pro Woche zu nutzen.

Im Durchschnitt hat nur rund jeder Dritte noch nichts von einer Digitalen Währung gehört
Dass eine Digitale Währung gemäss offizieller Kommunikation der Europäischen Zentralbank das Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen soll, spiegelt sich in den Umfrageergebnissen wider. Durchschnittlich erwarten rund 26% der Befragten, dass eine Digitale Währung als Ergänzung zu bereits vorhandenen Zahlverfahren genutzt wird.

Der Informationsstand zu einer Digitalen Währung ist in Österreich am ausgeprägtesten, lediglich 27% der Befragten haben noch nichts davon gehört. Dies könnte u.a. an der aktuellen, intensiven politischen Diskussion zu einer Digitalen Währung liegen. Hingegen haben in der Schweiz 42% und in Frankreich 43% der Befragten noch nichts von einer Digitalen Währung gehört. In den Ländern mit der aktuell häufigsten Nutzung von Bargeld – Schweiz, Österreich und Deutschland – ist die Erwartung ausgeprägter, dass eine Digitale Währung weniger häufig als Bargeld genutzt wird. In Finnland, dem Land mit der aktuell niedrigsten Nutzung von Bargeld, wird eine häufigere Nutzung einer Digitalen Währung gegenüber Bargeld erwartet.

Schnell, sicher und überall akzeptiert – diese Eigenschaften erwarten die Befragten von einer Digitalen Währung
Die Erwartungen an die Eigenschaften einer Digitalen Währung sind über die Länder sehr homogen. Für die Befragten sind folgende Eigenschaften besonders wichtig: schnell, sicher und überall akzeptiert, dicht gefolgt von jederzeitiger Verfügbarkeit. Die ebenfalls abgefragte Eigenschaft Anonymität ist den Befragten bei einer Digitalen Währung mit Abstand weniger wichtig.

Eine Digitale Währung würde primär beim Online-Shopping eingesetzt werden
Das bevorzugte Einsatzgebiet für die Befragten, die eine Digitale Währung nutzen würden, ist klar das Online-Shopping, in Irland würde sie sogar jeder Zweite zu diesem Zweck einsetzen. In allen Ländern würde eine Digitale Währung auch relativ häufig bei täglichen Aktivitäten, wie z.B. im Supermarkt oder an der Tankstelle, genutzt werden. Am wenigsten häufig würde eine Digitale Währung genutzt werden, um Geld an Freunde zu senden.

Kosten und Akzeptanz sind die wesentlichen Nutzungskriterien für eine Digitale Währung
Die Kriterien kostenfrei und überall akzeptiert 24/7 (online und offline) ermutigen die Befragten am meisten, eine Digitale Währung zu nutzen. Das Vertrauen in die Datensicherheit wird als wichtigeres Kriterium zur Nutzungsentscheidung angesehen als eine grossartige Benutzererfahrung.

Hausbank erhält höchstes Vertrauen für Transaktionsdaten einer Digitalen Währung
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen in Bezug auf das Anvertrauen der Transaktionsdaten ein sehr heterogenes Bild. In Finnland würden 58% der Befragten die Transaktionsdaten der eigenen Hausbank anvertrauen, im Gegensatz zu den Niederlanden mit nur 7%. Das Anvertrauen der Daten an die Zentralbank ist in den Niederlanden mit 27% am stärksten ausgeprägt und liegt sogar noch vor der Schweiz (21%). Technologieunternehmen wie Apple, Google oder Amazon würden die Wenigsten ihre Transaktionsdaten anvertrauen wollen. (BearingPoint/mc/ps)

Über die Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage, an der zwischen dem 11. bis 22. September 2023 insgesamt 8114 Personen in der Schweiz (1001), Deutschland (2040), Finnland (1004), Frankreich (1056), Irland (1002), Niederlande (1006) und in Österreich (1005) teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.
Die Umfrage wurde von BearingPoint konzipiert und über das Marktforschungsinstitut YouGov in den sieben genannten Ländern durchgeführt. Die Ergebnisse wurden von den BearingPoint Payments-Experten analysiert und in einen Gesamtzusammenhang gebracht. BearingPoint führt die Umfrage in der DACH-Region bereits seit 2019 regelmässig durch und hat das Panel in diesem Jahr auf weitere europäische Länder ausgeweitet. (BearingPoint/mc/ps)

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