BLKB 2013: Bruttogewinn sinkt um 6,4 Prozent

BLKB 2013: Bruttogewinn sinkt um 6,4 Prozent

Beat Oberlin , Präsident Geschäftsleitung Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB)

Liestal -Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ist auch 2013 weiter gewachsen. Der Neugeldzufluss betrug netto CHF 487 Mio. Die Ausleihungen nahmen um 5,5% zu. Der Jahresgewinn erhöhte sich leicht um 0,4% auf CHF 112,3 Mio. Der Eigenkapitaldeckungsgrad stieg von 208,6% auf 220,2%. Die Tier-1-Ratio erhöhte sich von 16,7% auf 18,7%. Die Dividende bleibt mit CHF 33 pro KBZ unverändert. Das Institut rechnet für 2014 mit weiterhin anspruchsvollem Umfeld. Dies geht aus der Medienmitteilung von Freitag hervor. 

Dr. Beat Oberlin, Präsident der Geschäftsleitung, hielt fest: «Wir können als gesunde Bank nach vorne schauen und mit der Zeit gehen. Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden alle Informations- und Verkaufskanäle an, über die sie mit der Bank in Kontakt treten wollen: Von Social Media über Mobile Banking bis zur Beratung in der Filiale. Und wir gestalten unsere Prozesse und Produkte auf der einen Seite so, dass unsere Kundinnen und Kunden noch besser bedient sind. Auf der anderen Seite müssen wir noch effizienter werden und unsere Kosten im Griff haben, damit wir den langfristigen Erfolg der Bank sicherstellen können. Unter diesen Prämissen haben wir unsere Organisationsstruktur grundlegend angepasst.»

Starker Neugeldzufluss und weiteres Wachstum der Spargelder
Das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die BLKB ist ungebrochen. Dies zeigt der Netto-Neugeldzufluss. Er betrug CHF 487 Mio. Dies sind CHF 135 Mio. mehr als im Vorjahr (CHF 352,2 Mio.). Diese Zahl ist umso erfreulicher, als im Berichtsjahr die Umsetzung der Weissgeldstrategie konsequent voran getrieben wurde.
Bemerkenswert ist die Zunahme der Spar- und Anlagegelder. Sie wuchsen um CHF 592 Mio. (6,3%) auf CHF 10 Mia.

Zunahme der Hypotheken und der Kreditlimiten an Firmen
Die BLKB hat ihre Hypothekarausleihungen an Private und Firmen weiter erhöht. Die Hypothekarforderungen nahmen um 6,4% auf CHF 16,0 Mia. zu. Die hypothekarisch gedeckten Kredite an KMU in der Region Nordwestschweiz wuchsen um CHF 300 Mio. Die Swissquote-Hypotheken machten mit einem Wachstum von CHF 243 Mio. rund ein Viertel des Gesamtwachstums in der Höhe von CHF 964 Mio. aus. Die übrigen Ausleihungen nahmen um 4,4 % auf CHF 1,37 Mia. ab. Diese Abnahme ist in erster Linie auf die günstigen Bedingungen am Kapitalmarkt zurückzuführen.
Die Kreditlimiten an Firmen und öffentlich-rechtliche Körperschaften nahmen um CHF 613 Mio. zu. Gesamthaft gewährt die BLKB ihren institutionellen Kunden Kredite in der Höhe von CHF 5,43 Mia. und leistet damit einen erheblichen Beitrag an die Wirtschaft in der Region Nordwestschweiz.

Konsequente Risikopolitik
Die strengen Richtlinien, insbesondere bei der Vergabe von Privathypotheken, werden konsequent eingehalten. Dies ist auch die Erklärung für die Position Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste, die mit CHF 2,1 Mio. auf einen absoluten Tiefststand zurückgegangen ist. Miit CHF 260,2 Mio. liegt der Erfolg aus dem Zinsengeschäft um -4,9% unter Vorjahr. Die anhaltende Nullzinspolitik der SNB und die konsequente Absicherung potenzieller Zinsrisiken drücken auf das Zinsergebnis. Die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten hat die Lethargie der letzten Jahre abgelöst. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm der Erfolg um 4,1% auf CHF 65,6 Mio. zu. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, welches bei der BLKB fast ausschliesslich Kundenhandel ist, ging auf CHF 14,6 Mio. zurück (-8,0%).  Der Betriebsertrag sank um 3,9% auf CHF 349,8 Mio. Diese Abnahme ist wesentlich auf die gesunkenen Erträge aus dem Zinsengeschäft zurückzuführen. Auch 2013 hatte die Kostendisziplin einen hohen Stellenwert. Der Geschäftsaufwand nahm um 0,7% auf CHF 156,9 Mio. ab. Dabei betrug der Personalaufwand CHF 99,6 Mio. (+0.6%), der Sachaufwand ging um 2,9% auf CHF 57,3 Mio. zurück. Der Bruttogewinn nahm um 6,4 % auf CHF 192,8 Mio. ab. Auch hier wirkt sich in erster Linie der Rückgang im Zinsengeschäft aus. Zusätzlich ging der übrige ordentliche Erfolg um CHF 2,2 Mio. zurück. Dieser Rückgang ist vor allem auf den niedrigeren Erfolg aus Finanzanlagen zurückzuführen. Das Zwischenergebnis blieb mit CHF 171,9 Mio. (-1,1%) stabil. Die Zunahme des ausserordentlichen Ertrags um CHF 10,1 Mio. war wesentlich geprägt durch die Aufwertung der Beteiligung an Swissquote sowie durch die Veräusserung einer Liegenschaft. Die Cost-Income-Ratio ist mit 44,9% sehr gut und liegt im Zielkorridor, den die Basellandschaftliche Kantonalbank in einer Bandbreite von 40% bis 50% definiert hat.

Erhöhtes Eigenkapital
Der Eigenkapitaldeckungsgrad erhöhte sich gegenüber Vorjahr (Basel II) trotz zusätzlichem antizyklischen Puffer von 208,6% auf 220,2% (Basel III). Die Tier-1-Ratio stieg von 16,7% auf 18,7%. Damit liegt die Eigenkapitaldecke klar über den Finma-Anforderungen. Im Berichtsjahr legte die BLKB insgesamt CHF 110 Mio. in die Reserven ein, das sind CHF 7 Mio. mehr als im Vorjahr. Das gute Ergebnis erlaubt eine unveränderte Ausschüttung an die Eigentümer. Die Dividende pro KBZ beträgt unverändert CHF 33, der Gewinnanteil des Kantons liegt unverändert bei CHF 40 Mio. Die Abgeltung für die Staatsgarantie beträgt CHF 8,5 Mio. Insgesamt werden an den Kanton CHF 52,4 Mio. ausgeschüttet. Der Jahresgewinn liegt mit CHF 112,3 Mio. leicht über Vorjahr (0,4%).

Geschäft mit ausländischen Kunden
Die BLKB konzentriert sich im Geschäft mit ausländischen Kunden auf Kunden aus dem angrenzenden Ausland – aus Deutschland und aus Frankreich. Selbstverständlich nimmt sie ausschliesslich versteuerte Gelder entgegen. Für das Geschäft mit US-Kunden wird sie sich unter Fatca als lokale Bank mit dem Status deemed compliance registrieren. Im amerikanischen DoJ-Programm plant sie, sich in Kategorie 4 zu melden.

Neuorganisation
Die BLKB will die führende Stellung in ihrem Marktgebiet halten und weiter ausbauen. Deshalb richtet sie ihre Struktur auf das signifikant veränderte Verhalten der Kunden aus und standardisiert ihre Prozesse nach industriellen Mustern. Kernstück der neuen Struktur ist der Geschäftsbereich Privatkunden & Direct Banking, der zum Knotenpunkt aller Kundenkanäle wird. Neu ist hier insbesondere auch die Funktion des Channelmanagers, die vor allem in der Konsumgüterindustrie von grosser Bedeutung ist.

Ausblick
Die BLKB erwartet für 2014 weiterhin ein anspruchsvolles Umfeld. Die hervorragende Kapitalisierung und die gute Positionierung im Markt erlauben es ihr einerseits, Opportunitäten zu nutzen und die Marktführerschaft in ihrem Geschäftsgebiet zu behaupten und auszubauen. Andrerseits wirken sich der zunehmende Regulationsdruck sowie die Nullzinspolitik der Schweizerischen Nationalbank negativ auch auf das solide Geschäftsmodell der BLKB aus. Die BLKB beurteilt das laufende Jahr deshalb vorsichtig und geht von einem Ergebnis aus, das auf Vorjahreshöhe liegen wird.  Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) zielt einen Eigenmitteldeckungsgrad von 250% an, was einer Leverage Ratio von rund 10% entspricht. Erst nach Erreichen des Ziels werde auch eine Erhöhung der Ausschüttung ein Thema. Im vergangenen Jahr erreichte die BLKB einen Eigenmitteldeckungsgrad von 220% – einschliesslich des erhöhten Kapitalpuffers der Nationalbank – nach 209% im Jahr davor. Dies entspreche einer Leverage Ratio von rund 8%, (blkb/mc/cs)

 

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