BLKB verdient im ersten Halbjahr 2017 operativ weniger

BLKB verdient im ersten Halbjahr 2017 operativ weniger
John Häfelfinger, Präsident der Geschäftsleitung der Basellandschaftlichen Kantonalbank. (Foto: BLKB)

Liestal – Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat im ersten Halbjahr 2017 operativ deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der Hauptgrund für den Rückgang waren Investitionen in neue Technologien und das Niederlassungsnetz. Zudem bildete sich der Ertrag im wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, trotz einem weiteren Anstieg im Hypothekargeschäft zurück. Dank ausserordentlicher Erträge fiel der Halbjahresgewinn allerdings nur leicht unter dem Vorjahreswert aus.

Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung lag in den ersten sechs Monaten mit 85,9 Mio CHF um 8,5% unter dem Vorjahreswert, wie den am Dienstag veröffentlichten Zahlen der BLKB zu entnehmen ist. Vor allem dank ausserordentlicher Erträge aus der Veräusserung von Liegenschaften verblieb unter dem Strich ein nur um 0,9% tieferer Reingewinn von 52,5 Mio CHF.

Die BLKB hatte bereits im Frühling Investitionen in ihre Niederlassungen sowie in ihre Beratung angekündigt, die Rede war dabei von einem «mittleren zweistelligen Millionenbetrag in den kommenden vier Jahren». Zudem habe die Kantonalbank weiter in die Digitalisierung investiert, schreibt das Institut am Dienstag. Im April sei das neue E-Banking eingeführt worden. Im Juni hatte zudem die BLKB-Führung unter dem seit Anfang Jahr amtierenden CEO John Häfelfinger Anpassungen ihrer Organisation angekündigt.

Verbessertes Kommissionsgeschäft
Im Hauptgeschäft der Kantonalbank, dem Zinsengeschäft, ging der Erfolg in den ersten sechs Monaten des Jahres allerdings zurück: Der Nettoerfolg verringerte sich um 4,6% auf 136,5 Mio CHF. Dies konnte durch eine deutlich Verbesserung im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wo sich der Erfolg um 10,0% auf 32,2 Mio erhöhte, nicht ausgeglichen werden. Im Handelsgeschäft verdiente die BLKB (-5,3% auf 8,8 Mio) weniger als im Vorjahr.

Deutlich höher fielen die Kosten aus, die um 6,6% auf 87,6 Mio CHF zunahmen. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand um 3,1% auf 52,3 Mio, während der Sachaufwand um deutliche 13% auf 35,3 Mio CHF anstieg. Der Anstieg des Geschäftsaufwandes sei auf die getätigten Investitionen in Technologien und Produkte, die Neuausrichtung des Niederlassungsnetzes sowie die Einstellung von Spezialisten zurückzuführen, begründet die BLKB den Anstieg.

Wachstum im Hypothekenmarkt
Im Hypothekarmarkt konnte die BLKB in den ersten sechs Monaten des Jahres weiter wachsen, die Hypothekarforderungen erhöhten sich um 1,5% oder 262 Mio auf 17,8 Mrd CHF. Die gemeinsam mit der Online-Bank Swissquote vertriebenen E-Hypotheken machten dabei laut den insgesamt 33,1 Mio CHF der Steigerung aus, heisst es. Die Kreditlimiten an Firmen nahmen mit einem Plus von 22,0 Mio auf insgesamt 5,0 Mrd CHF leicht zu.

Weiterhin kann die Kantonalbank zudem auf den Zustrom von Gelder rechnen. Insgesamt vertrauten die Kunden der BLKB im ersten Halbjahr Netto-Neugelder im Umfang von 204,4 Mio CHF an. Die Kundenvermögen betrugen insgesamt 19,5 Mrd, von denen 3,0 Mrd auf Verwaltungsmandate entfielen. Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen wuchsen um 2,4% auf insgesamt 16,1 Mrd. Damit konnten weiterhin 84,5% des Aktivgeschäfts durch Kundengelder finanziert werden.

Tieferes Ergebnis im Gesamtjahr
Für das Gesamtjahr 2017 rechnet die Kantonalbank weiterhin mit einem Ergebnis, das leicht unter dem Vorjahr liegen wird. Zwar gehe sie von einem stabilen Umfeld in der Schweiz und einer weiteren Aufhellung der konjunkturellen Lage in der Eurozone aus, doch dürften die Schwankungen an den Finanzmärkten in den nächsten Wochen nicht gänzlich verschwinden, schreibt sie. Auch das Zinsumfeld dürfte in den kommenden Monaten «herausfordernd» bleiben. (awp/mc/ps)

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