Bund will zu viel ausbezahlte Hilfsgelder für den Sport zurückhaben

Bund will zu viel ausbezahlte Hilfsgelder für den Sport zurückhaben
(Photo by Emilio Garcia on Unsplash)

Bern – Der Bund will zu viel ausbezahlte Covid-19-Hilfsgelder an Sportverbände zurückhaben. Es gebe Hinweise auf zum Teil nicht zweckkonform verwendete Subventionen, schreibt das Bundesamt für Sport. Bis Ende Jahr müssten zu viel ausbezahlte Gelder dem Bund zurückerstattet werden.

Gemäss einer Mitteilung des Bundesamtes für Sport (Baspo) vom Donnerstag geht es um das Stabilisierungspaket des Jahres 2021. 103 Millionen Franken wurden damals an 1900 Sportorganisationen ausbezahlt. Verteilt wurde dieses Geld im Auftrag des Baspo durch Swiss Olympic, den Sport-Dachverband in der Schweiz.

Swiss Olympic habe von den nationalen Verbänden dazu ein Stabilisierungskonzept verlangt, hiess es in der Mitteilung. Auf dieser Grundlage sei die Feinverteilung der Gelder auf die Sportvereine und weitere Sportorganisationen geregelt worden.

Bezug nicht immer nachvollziehbar
Das Baspo, Swiss Olympic und die interne Revision des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) haben mit Stichproben die Verwendung der Hilfsgelder untersucht. Die interne Revision des VBS legte am Donnerstag ihren Bericht dazu vor.

Die Revisionsstelle hat demnach festgestellt, dass der Bezug der gemeldeten Schäden zur Pandemie teilweise nicht direkt nachvollziehbar sei. Die Bundesbeiträge seien in einzelnen Fällen für Kapitalrückzahlungen an die Eigentümer verwendet worden, wird zudem gerügt.

Weiter hätten etliche Organisationen 2021 einen Gewinn ausgewiesen, der höher sei als vor der Pandemie. Und der Revisionsstelle stellte sich in wenigen Einzelfällen die Frage, ob ein zu grosser Anteil der Hilfsgelder für Administratives eingesetzt worden sei.

Anweisung von der Sportministerin
Sportministerin Viola Amherd hat in einem im Internet veröffentlichten Brief das Baspo angewiesen, die Anträge der Sportorganisationen zu überprüfen und Rückforderungen geltend zu machen. Zu viel ausbezahlte Gelder sollen bis Ende Jahr zurück beim Bund sein.

Unter die Lupe nehmen muss das Baspo auch die Wirksamkeit des Aufsichtssystems und die Rückforderungsmöglichkeiten. Falls nötig, soll die indirekte Sportförderung via Swiss Olympic angepasst werden. Das Bundesamt will diese Empfehlung umsetzen. (awp/mc/ps)

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