Patrick Combes, CEO und VRP CFT.
Lausanne – Die Compagnie Financière Tradition (CFT) hat im Geschäftsjahr 2012 bei einem tieferen Umsatz einen weiteren Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Das Unternehmen will im laufenden Jahr weitere Kostensenkungen realisieren, gleichzeitig aber seine Technologieinvestitionen fortsetzen. Die Aktionäre müssen sich mit einer halbierten Dividende begnügen.
Die Tätigkeit der CFT sei 2012 von einem schwierigen Marktumfeld gekennzeichnet gewesen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Das Nettoergebnis des Interdealer Brokers sank im abgelaufenen Jahr um 9% (-12% zu konstanten Wechselkursen) auf 24,2 Mio CHF. Der Gewinn nach Minderheiten fiel mit 19,1 Mio um 9% (-11% zu kWk) tiefer aus.
Umsatzrückgang im zweiten Semester beschleunigt
Der Umsatz lag, wie bereits früher publiziert, um 4,8% tiefer bei 1,02 Mrd CHF. Zu konstanten Wechselkursen hätte sich der Umsatz gar um 8,8% reduziert. Nach einer leicht schwächeren ersten Jahreshälfte (Umsatz -3,7% kWk) habe sich im zweiten Semester der Umsatzrückgang beschleunigt (-14,3% kWk). Dabei waren alle Märkte rückläufig, der Rückgang im asiatisch-pazifischen Raum war aber weniger stark ausgeprägt.
Die japanische Tochtergesellschaft Gaitame verzeichnete einen Umsatzrückgang zu kWk von rund 20% auf 24,3 Mio CHF. Immerhin habe sich die Geschäftstätigkeit im vierten Quartal erholt. Gaitame.com wird zu knapp der Hälfte bei der CFT-Gruppe konsolidiert.
Neue Plattform geplant
Das konsolidierte Betriebsergebnis des Interdealer Brokers ging um 12% (-15% kWk) auf 44,9 Mio CHF zurück. Darin enthalten sind ausserordentliche Aufwendungen und Erträge in Höhe von 14,7 Mio CHF, insbesondere Restrukturierungskosten von 9,0 Mio, die im Zusammenhang mit den umgesetzten Sparmassnahmen entstanden. Die Gruppe habe gleichzeitig Investitionen in bestimmte Produktgruppen getätigt.
Die Gruppe will zudem ihre Kapazitäten im elektronischen Handel ausweiten und hat dafür Investitionen in Technologie über rund 20 Mio CHF getätigt. So sei die Plattform Trad-X im vergangenen Februar auf Zinsswaps in US-Dollar ausgeweitet worden. Für das zweite Quartal 2013 ist zudem die Lancierung von ParFX, einer elektronischen Handelsplattform für Devisenkassageschäfte, geplant.
Schwacher Jahresstart
Die Aktionäre erhalten noch eine Dividende von 2,00 CHF je Aktie. Im Vorjahr hatte die Gruppe 4,00 CHF je Aktie ausgeschüttet. Erneut erhalten die Aktionäre die Möglichkeit, durch die Zuteilung von Zeichnungsrechten ihre Dividende wieder in Aktien anzulegen.
In den ersten beiden Monaten des laufenden Geschäftsjahr 2013 liegt der Umsatz des Unternehmens zu konstanten Wechselkursen hinter demjenigen der Vorjahresperiode zurück, wie CFT weiter schreibt. Diese Entwicklung stimme mit dem Sektortrend überein. Die im Geschäftsjahr 2012 realisierten Sparmassnahmen würden nun zu Beginn des Jahres 2013 jedoch ihre volle Wirkung entfalten. Im laufenden Jahr will die Gesellschaft ihre Kosten weiter senken und ihre Flexibilität verbessern, gleichzeitig aber ihre Technologieinvestitionen fortsetzen. (awp/mc/ps)
