Platin und Palladium im Sog der Automobilindustrie

Platin und Palladium im Sog der Automobilindustrie

Nach drei Quartalen im Börsenjahr 2011 sind Anlageklassen, die eine positive Zwischenbilanz aufweisen, Mangelware. Zu den rühmlichen Ausnahmen zählt Gold. Von Januar bis September verteuerte sich der Preis für eine Feinunze um 14 Prozent. Diesem Plus können die Edelmetalle aus der zweiten und dritten Reihe nicht folgen.

Während Silber immerhin eine in etwa stabile Entwicklung zeigt, gab Platin um 14 Prozent nach, Palladium stürzte mit einem Minus von knapp einem Viertel regelrecht ab. Die Performance-Hackordnung gibt auch einen Einblick in die Gefühlslage der Anleger. Gesucht sind vermeintliche „Safe Haven-Assets“. Von einer Gold-Position versprechen sich Investoren in einer von Schuldenbergen und Konjunkturabschwung gebeutelten Welt Werterhalt. Zwar gelten auch die anderen Edelmetalle immer mehr als Krisenwährung. Doch ihr wichtigster Preistreiber ist und bleibt die wirtschaftliche Situation und insofern die Nachfrage aus der Industrie.

Nachfrage aus den unterschiedlichsten Industriezweigen
Das gilt insbesondere für Platin und Palladium. Wegen spezieller Eigenschaften ist die Automobilbranche grösster Abnehmer dieser beiden Metalle. Dort kommen sie insbesondere in Katalysatoren zum Einsatz und helfen, gefährliche Schadstoffe wie Kohlenmonoxid in weniger schädliche Substanzen umzuwandeln. 40 Prozent der Platinnachfrage entfallen auf Autokatalysatoren. Da die Fahrzeugabsätze 2010 rund um den Globus um ein Viertel anzogen, nahm auch der Metallbedarf markant zu. Mit insgesamt 3,1 Millionen Unzen bestellte der Autosektor 43 Prozent mehr Platin als im Jahr zuvor. Der Konjunkturaufschwung sorgte dafür, dass auch die Nachfrage aus anderen Industriezweigen deutlich zulegte, die unterschiedlichsten Sektoren greifen auf Platin zurück. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt dabei neben der Chemie- sowie der Elektrobranche die Glasherstellung. Dort kommt Platin unter anderem in der Produktion von LCD-Displays und Glasfasern zum Einsatz. Und doch bleiben die industriellen Anwendungsgebiete in Summe hinter der Schmucknachfrage zurück. Weitaus geringer ist die Bedeutung des Glitzersektors im Palladiummarkt. Hier entfallen mehr als 80 Prozent der Nachfrage auf Katalysatoren und weitere industrielle Anwendungen. Sowohl bei Platin als auch bei Palladium konnte die Produktion im vergangenen Jahr die Nachfrage nicht decken. Während im Platinmarkt mit Hilfe grosser Recyclingmengen ein Defizit vermieden wurde, klaffte bei Palladium am Jahresende eine Lücke von 490.000 Unzen.

Kurskorrektur auf hohem Niveau
Der vermeintliche Engpass änderte aber nichts daran, dass der Höhenflug der beiden Edelmetalle 2011 ein Ende fand. Palladium fiel zuletzt aus einem Ende 2008 lancierten Aufwärtstrend. Gleiches gilt für Platin: Noch im August versuchte das Metall mit dem Börsensymbol „PL“ den Ausbruch nach oben, um dann rasend schnell bis in den Unterstützungsbereich bei 1450/70 US-Dollar abzutauchen. Fundamentaler Hintergrund der Korrektur ist das eingetrübte Konjunkturbild. Nicht zuletzt der globale Autoabsatz droht an Fahrt zu verlieren, mit entsprechenden Folgen für den Platin- und Palladiumbedarf. Damit die beiden wichtigen Rohstoffe die Wende nach oben schaffen, müssten sich die derzeit negativen Indikatoren als vorübergehend entpuppen. Vor allem der Boom in den Emerging Markets könnte dann die Nachfrage weiter antreiben. Unabhängig davon sticht bei Platin die jüngste Relation zu Gold ins Auge. Anfang Oktober kostete das gelbe Metall 190 US-Dollar mehr als Platin. Nach Meinung der Commerzbank-Rohstoffanalysten könnte diese bislang einmalige Preiskonstellation dazu führen, dass Gold bei der physischen Nachfrage durch Platin substituiert wird. Neben dem globalen Metallbedarf nimmt die Produktionsseite Einfluss auf die Kurse. Grösster Lieferant von Platin ist Südafrika, 2010 kamen mehr als drei Viertel des Angebots aus diesem Land. Was Palladium anbelangt, dominiert Russland mit einem Lieferanteil von 51 Prozent. Insgesamt nahm das Angebot in der jüngsten Vergangenheit ab. Beispiel Platin: Seit 2006 schrumpfte die weltweite Produktionsmenge um mehr als ein Zehntel zusammen. Allerdings nahm parallel dazu das Recycling zu. 2010 steuerte die Wiederverwertung 1,8 Millionen Unzen zum Weltmarkt bei – 30 Prozent mehr als vor fünf Jahren.

Commerzbank rundet Produktpalette ab
Egal, wie Anleger die Aussichten von Platin und Palladium einschätzen: Mit neuen Faktor-Zertifikaten der Commerzbank lässt sich sowohl an steigenden als auch an fallenden Notierungen partizipieren. Die frisch lancierten Produkte sind mit einem Hebel von vier ausgestattet. Dieser bleibt über die unbegrenzte Laufzeit hinweg konstant. Das ist nicht das einzige Unterscheidungsmerkmal gegenüber klassischen Knock-out-Warrants oder Mini-Futures. Die innovativen Faktor-Zertifikate beinhalten keinen Stopp-Loss und sind zudem volatilitätsneutral. Möglich macht diese vorteilhafte Ausgestaltung eine Indexlösung. Sie sorgt dafür, dass die Produkte je nach Ausrichtung, Long oder Short, direkt oder invers am Verlauf des Basiswertes teilnehmen. Neben der Hebel- fliesst eine Zinskomponente in die tägliche Berechnung des jedem Faktor-Zertifikat zugrunde liegenden Index ein. Diese kann sowohl positiv als auch negativ sein. Beachten sollten Anleger auch, dass der Hebeleffekt in beide Richtungen wirkt. Sollte das jeweilige Kalkül nicht aufgehen, drohen empfindliche Verluste. Übrigens: Die neu lancierten Produkte runden das Commerzbank-Angebot auf Edelmetalle ab. Jetzt stehen Faktor-Zertifikate auf Gold, Silber, Platin und Palladium zur Verfügung.

Weitere Informationen bei der Commerzbank…

Tabelle Commerzbank Palladium

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