CS-Chef Brady Dougan erhält 9,7 Mio für 2014

CS-Chef Brady Dougan erhält 9,7 Mio für 2014
Blooberg & Bernhard Bauhofer Credit Suisse

Brady Dougan, CEO Credit Suisse. (Copyright: CS)

Zürich – CS-Chef Brady Dougan hat im vergangenen Jahr nur unwesentlich weniger verdient als 2013. Insgesamt erhielt er 9,7 Mio CHF, nach 9,8 Mio im Vorjahr. Der gesamten 11-köpfigen Geschäftsleitung wurden für das vergangene Jahr 64,1 Mio ausbezahlt. Im Vorjahr erhielten die damals 9 Mitglieder zusammen 64,8 Mio.

Ohne die freiwillige Kürzung, welcher das CS-Top-Management als Folge der Belastung durch die Einigung im US-Steuerstreit zugestimmt hat, wäre die Entschädigung von Konzernchef Dougan im Vergleich zum Vorjahr wohl klar höher ausgefallen. Mitte Februar hatte die Grossbank angekündigt, dass sich sowohl der Verwaltungsrat als auch die Geschäftsleitung freiwillig zu einer Kürzung ihrer Vergütung bereit erklärt hätten.

Konkret sei die variable leistungsbezogene Vergütung der Mitglieder der Geschäftsleitung um 20% des Betrages, der ihnen sonst zugeteilt worden wäre, verringert worden. Dies aufgeteilt zwischen der Vergütung für 2014 und für 2013, hiess es damals. Die variable Vergütung der Geschäftsleitung wurde nun total um insgesamt 9,0 Mio CHF gekürzt, geht aus dem Geschäftsbericht hervor.

VR-Gehälter um 25% gekürzt
Verwaltungsratspräsident Urs Rohner erhielt für 2014 noch 3,6 Mio, nach insgesamt 4,9 Mio für das Vorjahr. Der gesamte CS-Verwaltungsrat wurde 2014 mit 9,1 Mio nach 12,0 Mio im Vorjahr entschädigt. Die Reduktion der VR-Vergütung beträgt damit wie Mitte Februar ebenfalls angekündigt rund 25%.

Die Gesamtvergütung der beiden CS-Top-Manager für 2014 liegt deutlich unter derjenigen der Konkurrentin UBS. UBS-Konzernchef Sergio Ermotti erhielt für 2014 insgesamt 11,2 Mio und damit etwas mehr als im Vorjahr. UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber wurde mit 5,9 Mio entschädigt und blieb damit etwas hinter den im Vorjahr gesprochenen 6,1 Mio zurück.

Rückstellungen für Rechtsfälle sinken Ende 2014 um die Hälfte auf 1,02 Mrd
Die CS weist per Ende 2014 deutlich weniger Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten aus als noch ein Jahr zuvor. Sie beliefen sich aber immer noch auf 1,02 Mrd nach 2,33 Mrd zum Jahresende 2013, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Während die Abgrenzungen für offene Fälle netto zwar um 2,76 Mrd anstiegen, ging der Bestand aufgrund von Vergleichen und sonstigen Barzahlungen gleichzeitig um 4,26 Mrd zurück.

Bekanntlich wurde etwa der US-Steuerstreit mit Zahlungen von insgesamt 2,8 Mrd USD an verschiedene Behörden bereinigt.

Bezüglich der Untersuchungen hinsichtlich einer Manipulation des Libor-Satzes und anderer Referenzzinssätze geht die CS weiter davon aus, dass in diesem Zusammenhang keine grösseren Probleme auf den Konzern zukommen dürften. «Bis anhin liegen der Credit Suisse keine Hinweise vor, dass sie ein materielles Risiko im Zusammenhang mit diesen Fällen tragen würde», bestätigt die Grossbank im Geschäftsbericht erneut.

Keine «wesentlichen nachteiligen Folgen» für Finanzlage mehr befürchtet
Im Zusammenhang mit ihrer Geschäftstätigkeit sei die Gruppe in verschiedene gerichtliche, regulatorische und Schiedsverfahren involviert. Anders als die UBS geht die CS aber «aufgrund der gegenwärtig verfügbaren Informationen und rechtlichen Auskünfte in Anbetracht der bestehenden Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten davon aus, dass der Ausgang ihrer Gerichtsverfahren insgesamt keine wesentlichen nachteiligen Folgen für die Finanzlage der Gruppe hat». Aufgrund der verbundenen Unsicherheiten sei allerdings nicht auszuschliessen, heisst es weiter, dass anfallende Kosten bestehende Rückstellungen letztlich überschreiten und dass dies einen wesentlichen Einfluss auf das Betriebsergebnis einer bestimmten Periode hat.

Die realistischen und nicht durch bestehende Rückstellungen gedeckten Gesamtkosten schätzt die CS auf einer Bandbreite von 0 bis 1,8 Mrd CHF ein. Ende Februar 2015 hatte die Grossbank die Bandbreite von zuvor 0 bis 1,3 Mrd erhöht, nachdem die Rückstellungen für hypothekarkreditbezogene Rechtsstreitigkeiten in den USA um 277 Mio CHF erhöht wurden und gleichzeitig der Reingewinn des Schlussquartals 2014 auf 691 Mio von ursprünglich 921 Mio CHF angepasst werden musste. (awp/mc/upd/ps)

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