Der Moneycab-Börsenblog: Warum Kapitalgewinnsteuer Enteignung ist

Der Moneycab-Börsenblog: Warum Kapitalgewinnsteuer Enteignung ist

Der Blick an die Börse von Robert Jakob.

Der Grund ist die „kalte Progression“. Diese wird dem Anleger nämlich still und heimlich auf die Steuer oben drauf gepackt. Es ist eine fiese Art von Zusatzsteuer. Und das kann man folgendermassen veranschaulichen: Marina, unsere fleissige Sparmaus, legt 100’000 Euro an. Nach vielen Jahren werden daraus 200’000 Euro. Schön, denkt Marina.

Doch jetzt kommt das Finanzamt und verlangt knapp 30% Steuern, Kapitalgewinnsteuer nämlich auf den nominellen Zugewinn von 100’000. Jetzt hat Marina nur noch 170’000 in den Händen. Aber halt! Da war doch noch etwas, oder? Natürlich.

Wir haben die Rechnung ohne die Inflation gemacht. Nehmen wir einmal an, Marina hätte 20 Jahre gespart. In dieser Zeit lag die Inflation im Durchschnitt bei 3,5%. Das bedeutet, dass Marina kaufkraftbereinigt nur mal gerade das Geld, das sie angelegt hat, wieder nominell in den Händen hält. Merke: Auch für die Inflation gilt der Zinseszinseffekt! Oder für Freunde der Mathematik: 1,03520 macht ungefähr 200. Bei 3,5 Prozent Inflation braucht es nur 20 Jahre, bis sich der Wert des Geldes halbiert.

Marina wird sich nun plötzlich ärgern, denn in Kaufkraft ausgedrückt hält sie nach 20 Jahren jetzt real nur noch 170’000/2 = nämlich 85’000 in den Händen. Das ist dämlich. Denn sie hat ja in Wirklichkeit gar keinen Gewinn gemacht. Kapitalgewinnsteuern musste sie aber trotzdem zahlen. Also hat sie real 15’000 minus gemacht, nominal sogar 30’000.

Wie sieht die Rechnung aber aus, wenn sie blöderweise noch ein wenig länger zuwartet, sagen wir 32 Jahre (1,03532 = 300). Dann wären nämlich, Zinseszinseffekt sei Dank, die 100’000 nominell sogar 300’000 wert. Allerdings wieder nur auf dem Papier. Denn auch hier hat ja die Inflation dafür gesorgt, dass real kein Wertzuwachs da ist.

Wieder kommt der Finanzminister vorbei. Er nimmt sich vom Zuwachs (200’000) erneut 30%. Das sind jetzt 60’000. Marina verbleiben auf dem Papier 240’000 (100’000 Grundstock und 140’000 versteuerter Gewinn). Diese 240’000 sind aber nur noch ein Drittel wert, da wir ja 200 Prozent Preiszerfall zurückrechnen müssen. Macht also bloss 80’000 real.

Das ist ja jetzt noch weniger als vorher. Da waren es 85’000. Wenn Marina doch mit ihrem Ersparten nur gerade die Inflation in Schach halten kann, dann darf ihr Geld doch nicht immer weniger werden? Wo liegt denn da jetzt der nächste Fehler? Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen!

Nun, es war der Finanzminister, der ihr erneut in die Suppe gespuckt hat. Nach 32 Jahren schnappt er sich 60’000 mit einem Realwert von 60’000/3 = 20’000.

Nach 20 Jahren hätte er sich nur 30’000 geschnappt (mit einem Realwert von 15’000). Die zusätzliche Realwertdifferenz von 5000 knabbert er zusätzlich weg. Darum verbleibt Marina noch mal weniger Geld.

Merke: Je länger die Inflation am Ersparten nagt, desto höher wird der Steueranteil. Nach vielen, vielen Jahren hat sich die Steuerschröpfung annähernd verdoppelt. In Österreich beträgt die Kapitalertragssteuer = KESt. = 27,5%. Dort schnappt sich der Staat also langfristig bis zu 55%. In Deutschland sind es rund 28,5% Abgeltungssteuer (inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer). Dort holt sich der Staat dann knapp 57%. Nur in der Schweiz ist das Ergebnis null. Dort gibt es keine Kapitalgewinnsteuer, weil sie vom Volk an der Urne abgelehnt wurde. Es lebe die direkte Demokratie!

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Noch nie seit dem 2. Weltkrieg haben die staatlichen Autoritäten dermassen stark und willkürlich nach dem Privatvermögen ihrer Bürger gegriffen. Unter dem Deckmantel von Terrorismusbekämpfung, Bankenrettung, ja sogar sozialer Gerechtigkeit, geht es unverblümt ans Portemonnaie. Die Hände, die danach grabschen werden immer länger, weil mit offenen Armen ausgegeben wird, was gerade erst eingenommen wurde. Hilflos kommt sich der „Steuerbürger“ vor, nein teilweise verhöhnt, wenn er sieht, was mit seinem Geld angerichtet wird. Für das wenige, das er besitzt, bekommt er noch nicht einmal einen anständigen Zins. Verständlich, dass er händeringend nach Auswegen sucht. Die Rettungswege werden immer enger, länger und sind oft mit vielerlei Hindernissen verstellt. Aber diese Schwierigkeiten kann man aus dem Weg räumen, und daher gibt es eine Rettung für das sauer verdiente Ersparte. Genau davon handelt dieses Buch.

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