Deutsche Börse: Mehrheit der Aktionäre für Fusion

Deutsche Börse: Mehrheit der Aktionäre für Fusion

Reto Francioni, Vorstandsvorsitzender Deutsche Börse.

Frankfurt am Main – Die Pläne zum Zusammenschluss der Deutschen Börse mit der traditionsreichen New Yorker Börse NYSE Euronext haben inzwischen die mehrheitliche Zustimmung der Aktionäre. Seit dem 4. Mai bis zu diesem Nachmittag seien mittlerweile 60,16 Prozent der Deutsche-Börse-Papiere in Aktien des neuen Unternehmens Alpha Beta Netherlands Holding getauscht worden, teilte die Deutsche Börse mit.

Die Alpha Beta Netherlands Holding, auch NewCo oder HoldCo genannt, wurde zum Fusionszweck gegründet. Ein richtiger Name für die entstehende weltgrösste Börse ist noch nicht gefunden worden. Noch bis Mitternacht läuft die Frist zum Umtausch. Für den Erfolg ist eine Quote von insgesamt 75 Prozent erforderlich. Da institutionelle Anleger sich bis zuletzt alle Optionen offen halten, wird vor Freitag kein endgültiges Ergebnis erwartet. Sollten mindestens 75 Prozent der Aktien getauscht worden sein, verlängert sich die Umtauschfrist nochmals um zwei Wochen.

Deutsche-Börse-Aktie wird aus Dax entfernt
Zugleich wird im Erfolgsfall die bisherige Deutsche-Börse-Aktie ab Mittwoch, 20. Juli, aus dem Dax und dem EuroStoxx 50 entfernt. Ersetzt wird sie dann durch die zum Umtausch eingereichte Aktiengattung mit der ISIN DE00A1KRND6, da nun diese Aktie die liquidere ist, also die verfügbarere und handelbarere. Solange allerdings der Austausch der Aktie in den Indizes nicht erfolge, zugleich aber die Anzahl der frei handelbaren ursprünglichen Deutsche-Börse-Titel deutlich gesunken sei, entstehe ein «nicht unerhebliches Kursrisiko für die nicht umgetauschten Papiere», warnte Marktstratege Klaus Stabel vom Wertpapierhandelshaus ICF Kursmakler AG.

NYSE-Aktionäre mit grosser Mehrheit für Fusion

Die Aktionäre der NYSE Euronext hatten bereits am vergangenen Donnerstag während einer ausserordentlichen Hauptversammlung mit grosser Mehrheit für die Börsenhochzeit votiert. Insgesamt hatten sich 96 Prozent des anwesenden Aktienkapitals für den Zusammenschluss ausgesprochen und damit knapp 66 Prozent aller NYSE-Euronext-Anteilseigner. Nötig gewesen wäre eine Zustimmung von mindestens 50 Prozent. Kommt die Hochzeit der beiden Platzhirsche in der Branche zustande, entstünde die weltgrösste Börse mit einem Börsenwert von rund 17 Milliarden Euro. Sie würde über den weltweit grössten Kassamarkt verfügen und zudem einer der führenden Handelsplätze für Derivate sein. Den Aktionären der Deutschen Börse, die ihre Aktien zum Fusionszweck getauscht haben, winkt zudem eine Sonderdividende von 2,00 Euro je Aktie. 1,37 US-Dollar sollen die Anteilseigner der NYSE Euronext erhalten. (awp/mc/ps)

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