Die Corona-Pandemie hat Skifahren in der Schweiz günstiger gemacht

Die Corona-Pandemie hat Skifahren in der Schweiz günstiger gemacht

Basel – Seit 2019 analysiert die Bank Cler mit der Unterstützung von BAK Economics die Preise für die Skisaison in der Schweiz. Die Analyse zeigt auf, wo und wie sich die Preise für 2022 im Vergleich zu vor der Pandemie (2020) verändert haben.

  • Für 2022 sind die Preise für eine Woche Skiferien im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie (Skisaison 2020) nahezu in allen Regionen gesunken. Im Schnitt um 3%.
  • Die grössten Preissenkungen gegenüber 2020 gab es in den Bündner Regionen Flims-Laax-Falera mit -8,1% und Andermatt-Sedrun mit -6,3%. In Saas Fee fielen die Preise sogar um -9,4%.
  • Zermatt, Verbier und St. Moritz sind 2022 die teuersten Skigebiete. Dort kostet eine Woche im Vergleich zu den günstigsten Regionen – Airolo, Aletsch-Arena und Engelberg-Titlis – rund 69% mehr.
  • In den teuersten Skigebieten kostet eine Woche Skiferien für eine Familie diesen Winter über 5 000 CHF: Zermatt 5 240 CHF, Verbier 5 168 CHF, St. Moritz 5 113 CHF.
  • Die Preisunterschiede für Unterkünfte sind gross. Je nachdem, wo man 2022 in die Skiferien geht, kann der Preisunterschied bis zu 100% betragen.
  • Die Preise für Skipässe sind im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie (2020) um 1,5% gestiegen. In Verbier bezahlen alle Segmente im Jahr 2022 ganze 48% mehr als 2020.

Was kostet eine Woche Skiferien 2022 (19. bis 26. Februar 2022) in der Schweiz? Und wie ist das mit dem Winter vor der Pandemie (Skiferien von 22.–29. Februar 2020) zu vergleichen? Eine Analyse von 14 Schweizer Skigebieten für eine Skiwoche (8-Tages-Skipass, 7-Nächte-Unterkunft) zeigt auf, wie sich die Preise für eine Familie mit zwei Kindern, für ein Ehepaar und für Studierende verändert haben. Die Details der Analyse können dem Ende des Beitrags entnommen werden.

Preise sind 2022 insgesamt um 3% tiefer als noch vor der Pandemie
Vergleicht man die Preisveränderungen der einzelnen Skiregionen über alle Segmente und Kostenkategorien zeigt sich, dass die Preise von 2020 zu 2022 im Durchschnitt um 3% gesunken sind.

Die grössten Preissenkungen gegenüber 2020 gab es in den Bündner Regionen Flims-Laax-Falera mit -8,1% und Andermatt-Sedrun mit -6,3%. In Saas Fee fielen die Preise sogar um -9,4%.
In vier der vierzehn Skiregionen sind die Gesamtkosten der Skiferien gestiegen: Verbier +0,8%, St. Moritz +1,8%, Zermatt +2,6% und Airolo mit +3,8%.

Airolo, Aletsch-Arena und Engelberg-Titlis sind 2022 die günstigsten Skigebiete
Über alle Kundensegmente (vierköpfige Familie, Ehepaar, Studierende) hinweg, sind die Aletsch-Arena, Engelberg-Titlis und Airolo 2022 die günstigsten Skigebiete. Eine Familie zahlt in der Aletsch-Arena 3 428 CHF, in Engelberg-Titlis 3 532 CHF oder in Airolo 3 767 CHF. Ein Ehepaar verbringt die günstigsten Ferien in Airolo (2 740 CHF), der Aletsch-Arena (3 113 CHF) oder in Engelberg-Titlis (3 423 CHF). Auch für Studierende ist Airolo mit 878 CHF am günstigsten, danach folgen Engelberg-Titlis mit 917 CHF und Adelboden mit 1 070 CHF. Adelboden liegt etwa gleich auf wie die Aletsch-Arena mit 1 077 CHF.

In den teuersten Skigebieten kostet eine Woche für eine Familie über 5 000 CHF
Zermatt, Verbier und St. Moritz befinden sich am oberen Ende des Preisvergleichs. Eine Familie bezahlt für eine Woche Skiferien hier diesen Winter über 5 000 CHF (Zermatt 5 240 CHF, Verbier 5 168 CHF, St. Moritz 5 113 CHF). Bei den Ehepaaren ist Verbier preislich der Spitzenreiter (5 399 CHF), gefolgt von Gstaad (4 807 CHF) und Zermatt (4 645 CHF). Für Studierende sind die Skiferien in Andermatt (1 495 CHF) am teuersten, an zweiter Stelle folgt Verbier (1 465 CHF) und an dritter Stelle St. Moritz (1 390 CHF).

Die Preise für Unterkünfte sind starken Schwankungen ausgesetzt
Die Unterkünfte sind über alle Regionen hinweg im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie durchschnittlich 4,8% günstiger geworden. Es sind jedoch hohe Schwankungen erkennbar. So sind die Preise an gewissen Orten für eines der ausgewählten Segmente für 2022 im Vergleich zu 2020 gestiegen, während sie für ein anderes Segment gefallen sind. Besonders eindrücklich sind diese Schwankungen in Andermatt-Sedrun: Für Studierende liegt der Preisanstieg bei 48,2%, während eine vierköpfige Familie dort für die Unterkunft 23,5% weniger als noch vor zwei Jahren bezahlt.

Gleichzeitig sind die Preisunterschiede für Unterkünfte zwischen den Destinationen erheblich. Je nachdem, wo man 2022 in die Skiferien geht, kann die Differenz bis zu 100% betragen.

  • Eine vierköpfige Familie kann rund 1 000 CHF einsparen: Während in Airolo oder in der Aletsch-Arena ca. 1 350 CHF pro Woche bezahlt werden, liegt der Preis in Arosa-Lenzerheide oder Zermatt bei über 2 400 CHF.
  • Auch bei den Ehepaaren schlägt der Preisunterschied bei der Unterkunft am stärksten aus. Hier liegt der Preisunterschied vom günstigsten Airolo (1 422 CHF) zum teuersten Ort Verbier (3 853 CHF) sogar bei über 2 400 CHF für eine Woche.
  • Studierende bezahlen für eine Woche in Engelberg-Titlis 373 CHF, in Arosa-Lenzerheide hingegen 834 CHF.

Preise für Skipässe während den offiziellen Skiferien am höchsten
Schweizer Skigebiete setzen zusehends auf dynamische Preise bei den Skipässen. Gerade der für die Analyse gewählte Zeitraum (19. bis 26. Februar 2022) ist äusserst begehrt. Die Preise für Skipässe sind im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie (2020) um 1,5% gestiegen.

  • Eine vierköpfige Familie ist am stärksten betroffen: Für dieses Segment sind die Preise im Vergleich zu 2020 um 2,8% angestiegen, hauptsächlich weil die Skipässe für Kinder in vielen Regionen teurer geworden sind.
  • In Verbier bezahlen alle Segmente im Jahr 2022 ganze 48% mehr als im Jahr 2020.
  • In Flims-Laax-Falera hingegen bezahlen alle Segmente im Jahr 2022 17,4% weniger als 2020.
  • Bei den Studierende zeigen sich die grössten Veränderungen in Andermatt-Sedrun und Flims-Laax-Falera. Sie bezahlten in Andermatt-Sedrun im Jahr 2020 344 CHF für den Skipass, im Jahr 2022 424 CHF, also 23% mehr. Auf der anderen Seite bezahlten sie in Flims-Laax-Falera im Jahr 2020 454 CHF, im Jahr 2022 375 CHF, also 17,4% weniger.

Skischulen sind im Durchschnitt günstiger, an gewissen Orten jedoch teurer
Die Preise der Skischulen sind im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie um durchschnittlich 3,3% gesunken. In Andermatt-Sedrun, wo eine Familie für zwei Kinder 2020 noch 521 CHF bezahlte, fallen 2022 nur noch 396 CHF an. Dies entspricht einer Reduktion von 24%. In St. Moritz ist der Preis um 8,9% von 760 CHF im Jahr 2020 auf 828 CHF im Jahr 2022 gestiegen. Am teuersten ist es weiterhin in Zermatt mit 1 030 CHF für 2022, wo die Preise für die Skischule im Vergleich zu 2020 (990 CHF) nochmals um 4% zugenommen haben. (Bank Cler/mc/ps)

Details zur Analyse
Was kostet eine Woche Skiferien im Zeitraum vom 19. bis 26. Februar 2022 in verschiedenen Schweizer Skigebieten? Um dies zu eruieren, wurden die Angebote angeschaut, die Mitte November 2021 zur Verfügung standen. Diese wurden verglichen mit den Angeboten der Zeit vor der Corona-Pandemie (Skiferien vom 22.–29. Februar 2020, Erhebung November 2019).

Es wurden 14 verschiedene Skiregionen analysiert: St. Moritz, Davos-Klosters, Flims-Laax-Falera und Arosa-Lenzerheide in der Südost-Schweiz; Andermatt-Sedrun und Engelberg-Titlis in der Zentral-Schweiz; Gstaad, die Jungfrau-Region und Adelboden-Lenk im Berner Oberland; Zermatt, die Aletsch Arena, Verbier und Saas-Fee im Wallis und Airolo im Tessin.

Es wurden die Kosten für eine Skiwoche zwischen den verschiedenen Ferienorten verglichen. Folgende Kosten wurden dabei berücksichtigt: 8-Tages-Skipass, 7-Nächte-Unterkunft in einer Ferienwohnung bzw. beim Ehepaar im Hotel, Ski-Verleih (Ski-Schuhe und Skier) sowie Kurtaxe. Bei den Familien wurde zudem eine Halbtages-Ski-Schule für die Kinder für 5 Tage einberechnet. Was nicht beachtet wurde, sind variable Kosten für Essen, Unterhaltung und die Anreise.

Der Vergleich ist durchgeführt worden für eine Familie mit zwei Kindern (7 und 10 Jahre), die eine Ferienwohnung über Airbnb mietet; für ein Ehepaar, das ein 4-Sterne-Hotel bucht, und für eine Dreier-WG von Studierenden, die ebenfalls eine Ferienwohnung mietet.

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