EFG 2012: Rückkehr in die Gewinnzone

EFG 2012: Rückkehr in die Gewinnzone

John Williamson, CEO EFG International.

Zürich – Die Privatbankengruppe EFG International ist 2012 nach zwei Verlustjahren wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Das Institut, das ein einschneidendes Restrukturierungsprogramm hinter sich hat, weist für das abgelaufene Geschäftsjahr einen IFRS-Reingewinn nach Minderheiten von 111,0 Mio CHF aus, nachdem im Jahr davor noch ein Verlust von 294 Mio CHF resultiert hatte. Einschliesslich Minderheitsanteilen beläuft sich der Reingewinn auf 123,7 Mio CHF. Die Aktionäre erhalten eine Dividende von 0,10 CHF je Aktie.

Der Betriebsertrag erhöhte sich im vergangenen Jahr um 8% auf 824,6 Mio CHF, wie die EFG International am Mittwoch mitteilte. Die Bruttomarge verbesserte sich auf 105 Basispunkte (BP), nachdem sich diese im vergangenen Jahr noch auf 94 BP belaufen hatte. Die Neuausrichtung sei jetzt abgeschlossen und hinsichtlich der erwarteten Ergebnisverbesserungen befinde sich EFG International auf Kurs, schreibt die Privatbank. Der Fokus liege nun auf der weiteren Geschäftsoptimierung und auf Wachstum. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis betrug 2012 noch 79,2% gegenüber 91,6% in 2011.

BIZ-Kapitalquote deutlich gestiegen
Der Neugeldzufluss belief sich auf 3,0 Mrd CHF, nachdem der Privatbank im Jahr davor in den weitergeführten Geschäften noch 0,6 Mrd CHF zugeflossen waren. Die Kundenvermögen (AuM) lagen mit 78,7 Mrd CHF nur leicht über dem Vorjahreswert von 78,4 Mrd. Verbessert hat sich die Kapitalisierung der Privatbank. So stieg die BIZ-Kapitalquote auf 18,1% nach einem Wert von 12,9% vor Jahresfrist.

Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat die Bank die Erwartungen der Marktbeobachter etwas übertroffen. Im Durchschnitt rechneten die Experten mit einem Betriebsertrag von 789 Mio CHF und einem Reingewinn von 106 Mio CHF. Das Nettoneugeld wurde auf 1,7 Mrd CHF und die Kundengelder auf 77,8 Mrd CHF geschätzt.

Anpassungen bei Organisation und Management
Das Unternehmen kündigt nun noch Anpassungen bei Organisation und Management an, um «die Ausrichtung auf kontrolliertes und profitables Wachstum zu unterstützen». So sollen die Executive Committees von EFG International und EFG Bank angeglichen werden. Die Verantwortlichen bei EFG International übernehmen die entsprechenden Verantwortlichkeiten inskünftig auch für EFG Bank.

EFG International sieht sich den mittelfristigen Zielen weiter verpflichtet. Dazu gehört ein Nettoneugeld-Wachstum von 5-10% pro Jahr, eine Reduktion des Kosten-Ertrags-Verhältnisses auf unter 75% bis 2014, ein Halten der Bruttomarge auf rund 94 BP sowie ein «starkes zweistelliges Gewinnwachstum» und eine zweistellige Kapitalrendite. Das ursprünglich für 2014 angestrebte Ziel eines Reingewinns von 200 Mio CHF soll aber aufgrund der Rahmenbedingungen nun erst bis 2015 realisiert werden. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert