Ethos gegen Vergütungen bei CS und UBS

Ethos gegen Vergütungen bei CS und UBS

Ethos-Direktor Dominique Biedermann.

Zürich – Die Anlagestiftung Ethos lehnt an der kommenden Generalversammlung von Credit Suisse die Schaffung eines bedingten Kapitals ab, wie es am Donnerstag in einer Mitteilung heisst. Das bedingte Kapital werde die Erhöhung des ausgegebenen Kapitals um 42% ermöglichen, wobei die bestehenden Aktionäre kein Vorwegzeichnungsrecht erhielten.

Das bedingte Kapital decke die Ausgabe von «Contingent Convertible Bonds» (CoCos) und diene der Verstärkung des Eigenkapitals. Zurzeit sind zwei Drittel, oder ca. 20 Mrd CHF, des Eigenkapitals von Credit Suisse zur Sicherung der Handelsaktivitäten der Investmentbank reserviert. «Ethos ist gegen die Weiterführung der Handelsaktivitäten der Investmentbank. Diese benötigen zu viel Eigenkapital und bergen Risiken, die nicht im langfristigen Interesse der Aktionäre von Credit Suisse sind. Daher braucht es diese CoCos nicht», wird Dominique Biedermann, Direktor von Ethos, in der Mitteilung zitiert.

Ethos sieht Vergütungssysteme weiterhin verbesserungsfähig
£Weiteren Angaben zufolge lehnt Ethos die Vergütungsberichte der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse an ihren kommenden Generalversammlungen ab. Zwar seien nach letztjähriger Kritik die Vergütungssysteme verbessert worden. Die variablen Vergütungen seien aber weiterhin zu hoch und wurden nicht begrenzt: Über achtzig Prozent der Gesamtvergütungen der Mitglieder der Geschäftsleitung sind variabel. Dies kann zu Verhalten führen, die nicht im Interesse der langfristig orientierten Investoren liegen.

«Höchste VR-Honorare der Schweiz»
Zudem zeigt sich Ethos bei Credit Suisse über die Höhe der variablen Vergütungen erstaunt, da die Zielvorgaben für den Reingewinn nicht erreicht wurden. Ausserdem erhöhten beide Banken die Grundsaläre der Geschäftsleitung und zahlreicher Mitarbeitenden ohne überzeugende Begründung: Im Jahr 2010 verdoppelte beispielsweise Credit Suisse die Fixvergütungen der Geschäftsleitungsmitglieder. Schliesslich bezahlen beide Grossbanken ihren Verwaltungsräten Honorare, die im internationalen Vergleich grosszügig und die höchsten der Schweiz sind. Ohne die Vergütungen des Verwaltungsratspräsidenten und –vizepräsidenten zu berücksichtigen, verdienten die VR-Mitglieder bei UBS durchschnittlich 707’000 und bei Credit Suisse 596’000 Franken. (awp/mc/ps)

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