EU: Keine vorgezogenen Finanzspritzen für Banken

EU: Keine vorgezogenen Finanzspritzen für Banken

Brüssel – Die EU-Kommission sieht keine Notwendigkeit für vorgezogene Finanzspritzen an Europas Banken. Ein Kommissionssprecher dementierte am Freitag in Brüssel Medienberichte, wonach Europas Bankenaufseher die beim letzten Bankenstresstest fast durchgefallenen Institute rascher mit frischem Geld versorgen wollen als bislang vorgesehen.

«Der Fahrplan bleibt gültig, es gibt keine Beschleunigung des vorgesehenen Kalenders», sagte der Sprecher.

Neun Banken bei Stresstest durchgefallen
Im Juli hatte die Europäische Bankenaufsicht EBA insgesamt 91 Institute einem Stresstest unterzogen. Neun Banken fielen durch – sie müssen sich zusätzliches Kapital besorgen und bis Mitte Oktober dafür einen Plan vorlegen. Den 16 beinahe Durchgefallenen hat die EBA Zeit bis April 2012 gegeben, für ein dickeres Kapitalpolster zu sorgen. «Wir kennen die Banken, die neues Kapital brauchen, und die Mechanismen dafür stehen bereit», sagte der Sprecher der EU-Behörde. «Das Sicherheitsnetz ist aufgespannt.» Nur einzelne Banken seien betroffen, es sei aber keineswegs das Bankensystem in Gefahr.

Eigenkapital europäischer Banken um 420 Mrd Euro aufgestockt

Von den Instituten wird erwartet, dass sie zunächst versuchen, sich das Kapital an den Märkten zu beschaffen. Falls ihnen das nicht gelingt, können sie auf Staatshilfe zurückgreifen. Dafür stünden in einzelnen Staaten zum Beispiel Hilfsfonds mit Finanzspritzen und Garantien bereit, betonte der Kommissionssprecher. Seit dem Ausbruch der Banken- und Finanzkrise 2008 hätten Europas Banken ihr Eigenkapital um insgesamt 420 Milliarden Euro aufgestockt und auf diese Weise ihre Position verbessert.(awp/mc/ps)

EU-Kommission

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