Griechenland bekommt neue Hilfen

Griechenland bekommt neue Hilfen

Jean-Claude Juncker, Vorsitzender der Euro-Finanzminister.

Brüssel – Das krisengeschüttelte Griechenland kann auf neue Kredite der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) setzen. Damit ist die drohende Staatspleite zunächst abgewendet. Die für diesen Monat fällige Kredittranche von 12 Milliarden Euro soll von den Euro-Finanzministern am Samstag bei einer Video-Konferenz freigegeben werden, wie Diplomaten am Freitag in Brüssel berichteten.

Ein für Sonntagabend fest geplantes Sondertreffen der Ressortchefs in Brüssel fällt hingegen aus. Ursprünglich wollten die Kassenhüter über die Konturen eines neuen Rettungspakets für Griechenland debattieren, die bis zu 120 Milliarden Euro umfassen soll.

Banken und Vewrsicherungen freiwillig beteiligen
Banken und Versicherungen sollen sich freiwillig daran beteiligen – die Verhandlungen seien jedoch auf europäischer Ebene noch nicht abgeschlossen, hiess es in Brüssel. Die deutsche Finanzbranche will mit etwa 3,2 Milliarden Euro mitziehen. Mit der endgültigen Annahme des innenpolitisch umstrittenen Spar- und Privatisierungspakets mit einem Umfang von 78 Milliarden Euro hatte das griechische Parlament am Donnerstag den Weg für die Auszahlung der Kredite aus dem alten Hilfsprogramm geebnet. Auf die Europäer entfallen 8,7 Milliarden Euro, auf den in die Griechenland-Unterstützung eingebundenen IWF 3,3 Milliarden Euro.

Debatte über 2. Rettungspaket am 11. Juli
Die Debatte über das zweite Rettungspaket solle am 11. Juli beim nächsten regulären Treffen Euro-Minister geführt werden, hiess es aus dem Umfeld des Vorsitzenden der Eurogruppe, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker. Nach ergänzenden Angaben ist es noch nicht klar, ob der Krisenfonds für klamme Eurostaaten EFSF beim neuen Rettungsplan für Griechenland Kredite gibt. Das erste Griechenland-Paket war 2010 vor Gründung des EFSF aufgelegt worden und hat einen Umfang von 110 Milliarden Euro. Es sind vor allem bilaterale Kredite der Euro-Partner, zu einem Drittel ist der IWF beteiligt. Der EFSF hilft bisher Irland und Portugal mit Milliardenkrediten. (awp/mc/ps)

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