EY «Global IPO Trends»: Elf Mega-IPOs im dritten Quartal

EY «Global IPO Trends»: Elf Mega-IPOs im dritten Quartal
EY-Partner Roger Müller. (Foto: EY)

Zürich – Nach einem starken ersten Halbjahr, in dem weltweit die meisten Börsengänge seit 2007 gezählt wurden, liegt auch im traditionell ruhigen dritten Quartal die IPO-Aktivität mit 330 Transaktionen deutlich – um 21 Prozent – über dem Vorjahresquartal. Das Emissionsvolumen ging aber leicht – um 0,2 Prozent – auf 37,6 Milliarden US-Dollar zurück. Im ersten Halbjahr war das weltweite Emissionsvolumen noch um 90 Prozent gestiegen.

Rückläufig waren im dritten Quartal die IPO-Aktivitäten in den Vereinigten Staaten, wo das Emissionsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 51 Prozent auf 3,5 Milliarden US-Dollar sank während die Zahl der IPOs um 29 Prozent auf 27 zurückging. Der chinesische Markt entwickelte sich hingegen weiter positiv: Zahl der IPOs stieg in der Volksrepublik um 49 Prozent auf 144, jedoch bei einem um 42 Prozent auf 11,1 Milliarden US-Dollar gesunkenen Volumen. In Europa und insbesondere im Vereinigten Königreich stieg das Emissionsvolumen dagegen deutlich an: europaweit um 46 Prozent auf 6,4 Milliarden US-Dollar, im Vereinigten Königreich sogar um 350 Prozent auf 1,7 Milliarden US-Dollar.

Unter dem Strich fällt das bisherige Zwischenfazit des Gesamtjahres für alle drei Regionen sehr positiv aus. Vor allem China erlebte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den ersten neun Monaten einen IPO-Boom mit 459 Börsengängen (plus 133 Prozent) und einem Emissionsvolumen von 36,4 Milliarden US-Dollar (plus 24 Prozent). In den USA stiegen im bisherigen Jahresverlauf die Anzahl der Transaktionen um 35 Prozent auf 111 und das Volumen um 89 Prozent auf 26,5 Milliarden US-Dollar. In Europa wurden bisher 168 IPOs gezählt (plus 24 Prozent) bei einem Gesamterlös von 29,0 Milliarden US-Dollar (plus 39 Prozent). Damit wurden weltweit bislang insgesamt 1.156 Börsengänge mit einem Emissionsvolumen von 126,9 Milliarden US-Dollar getätigt – mehr als im gesamten Jahr 2016. Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY für das dritte Quartal 2017.

Roger Müller, Partner und IPO Leader bei EY in der Schweiz, erwartet auch für das Gesamtjahr ein starkes Ergebnis: «Die Bewertungen an den Börsen sind auf hohem Niveau, zum Teil sogar auf Rekordniveau, die Gewinnsituation der Unternehmen gerade in Europa hat sich deutlich verbessert, und die Konjunkturaussichten bleiben gut. 2017 wird weltweit daher das beste IPO-Jahr seit 2007 mit voraussichtlich 1.600 bis 1.700 IPOs und einem Volumen zwischen 190 und 200 Milliarden US-Dollar. Bedingung dafür ist allerdings, dass Krisen wie derzeit etwa der Nordkoreakonflikt nicht weiter eskalieren.»

Landis+Gyr löste 2,4 Milliarden Dollar
Nach wie vor sei die Zuversicht der Investoren aber hoch, was sich auch an der Zahl der Megadeals zeige: Im dritten Quartal wurden weltweit elf IPOs mit einem Wert von über einer Milliarde US-Dollar gezählt. Im Vorjahresquartal waren es nur fünf solcher Megadeals. Der mit Abstand grösste Börsengang war der von Landis+Gyr – weltweit führender Anbieter von integrierten Lösungen für die Verbrauchsmessung von Strom, Gas, Wärme/Kälte und Wasser – im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar (1. Handelstag: 21. Juli). Auf den Plätzen zwei und drei folgen zwei asiatische Unternehmen: der Telekommunikationskonzern NetLink aus Singapur mit einem Volumen in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar sowie der chinesische Onlineversicherer ZhongAn mit einem Volumen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar.

Vor allem klassische Industrieunternehmen zog es im dritten Quartal an die Börse: 70 IPOs im Industriebereich stehen 52 von Technologieunternehmen sowie 39 von Unternehmen aus dem Bereich Konsumgüter gegenüber. Der Emissionserlös war allerdings bei den Technologieunternehmen mit 5,9 Milliarden US-Dollar höher als bei den Industrieunternehmen, die insgesamt 4,4 Milliarden US-Dollar erlösten.

Schweiz bleibt ein attraktiver Börsenplatz
Am Schweizer Markt wagte im traditionell ruhigen dritten Quartal neben Landis+Gyr noch die Schweizer Versandapotheke Zur Rose den Sprung an die Börse (basierend auf dem Schlusskurs vom 6. Juli, dem ersten Handelstag, resultierte daras eine Marktkapitalisierung von 956 Millionen Franken). «Die bislang erfolgreichen IPOs in diesem Jahr machen weiteren Börsenaspiranten Mut», glaubt Müller. «Die Schweiz bleibt ein attraktiver Börsenplatz, und so werden sich in der nächsten Zeit weitere konkrete Kandidaten für einen IPO an der SIX herauskristallisieren», ist Roger Müller überzeugt. (EY/mc/pg)

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