EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird wohl nicht WEF-Chefin

Brüssel/Davos – Die EZB-Notenbankchefin Christine Lagarde wird höchstwahrscheinlich nicht Nachfolgerin von Klaus Schwab an der Spitze des World Economic Forum (WEF). Sie wird Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) bleiben, wie eine EZB-Pressesprecherin der Zeitung «Financial Times» sagte.
«Präsidentin Lagarde hat sich immer voll und ganz für ihre Aufgabe eingesetzt und ist entschlossen, ihre Amtszeit zu Ende zu führen», sagte die EZB-Sprecherin. Die Amtszeit von Lagarde bei der EZB dauert regulär bis Oktober 2027.
Lagarde wurde als Top-Kandidatin im Rennen um die Schwab-Nachfolge gehandelt. Dieser hatte dem Blatt gesagt, dass er mit ihr Anfang April über eine Verkürzung ihrer Amtszeit bei der EZB gesprochen habe, um seine Nachfolge beim WEF antreten zu können.
Klaus Schwab war über die Ostertage überraschend als Präsident des WEF-Stiftungsrats zurückgetreten. Das WEF hat gegen ihn eine Untersuchung eingeleitet. Hintergrund ist ein Whistleblower-Brief, den Schwab des Machtmissbrauchs und systematischen Governance-Verfehlungen beschuldigt. Der WEF-Gründer weist die Vorwürfe zurück.
Bis zur Ernennung einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers von Schwab hat der frühere Nestlé-Chef und stellvertretende WEF-Vorsitzende Peter Brabeck-Letmathe die Leitung der Stiftung übernommen. (awp/mc/pg)