EZB-Trichet sieht Euro nicht in der Krise

EZB-Trichet sieht Euro nicht in der Krise

EZB-Chef Jean-Claude Trichet.

Davos – Auch am OpenForum, der öffentlichen Parallelveranstaltung zum WEF, ist der Euro intensiv diskutiert worden. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, verteidigte die Politik der EZB, der es in den ersten zwölf Jahren des Euro gelungen sei, mit einer Teuerung von durchschnittlich unter 2% Preisstabilität zu gewährleisten.

Zur Politik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wollte sich Trichet nicht äussern, er verwies aber auf die Erfolge der Schweizer Wirtschaft. Kritischer äusserte sich Patrick Odier, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Das Resultat der Interventionen sei negativ, die SNB habe aber immerhin aufgehört, als sie erkannt habe, dass der Erfolg ausbleibe. Der US-Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini bezeichnete die Schweiz vor den gut gefüllten Zuschauerrängen dennoch weiterhin als Hort der Stabilität, auch wenn die Wechselkurse eine namhafte Herausforderung seien.

Frankenstärke problematisch, aber keine Krise
Die Nationalbank hat im vergangenen Jahr zwar die Franken-Hausse etwas verzögern können, musste wegen der erlittenen Kursverluste auf den gekauften Euro und Dollar aber einen Jahresverlust von 21 Mrd. Fr. ausweisen. Inzwischen hat sich der Euro wieder etwas gefangen. Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann bezeichnete deshalb kürzlich die Frankenstärke als ernsthaftes Problem, aber nicht als Krise. Das Wachstum der Schweizer Wirtschaft dürfte in den nächsten Quartalen allerdings etwas verlangsamt werden. (awp/mc/ss/29)

Europäische Zentralbank (EZB)

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