Fed: Wirtschaft in gutem Zustand – «signifikante Risiken»

Fed: Wirtschaft in gutem Zustand – «signifikante Risiken»
Fed-Chef Jerome Powell. (Foto: Fed / Flickr)

Jackson Hole – US-Notenbankchef Jerome Powell sieht zwar «signifikante Risiken» für die amerikanische Wirtschaft. Insgesamt befinde sich die Konjunktur aber in einem «günstigen Zustand», sagte Powell am Freitag auf der renommierten Notenbankkonferenz in Jackson Hole. Man sei bereit «angemessen zu handeln, um den Aufschwung zu stützen.»

Powell verwies auf die Unsicherheit die von der Handelspolitik ausgehe. Diese scheine eine Rolle bei der weltweiten Abschwächung zu spielen. Zudem belaste sie die Industrie und die Investitionen in den USA. Die Berücksichtigung von «Unsicherheit durch Handelspolitik in diesem Rahmen ist eine neue Herausforderung», sagte der Fed-Vorsitzende. Am Freitag hatte sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter verschärft, da Peking neue Vergeltungszölle ankündigte.

Weitere Signale für Abschwächung
Die Zeit seit der letzten Sitzung war laut Powell «ereignisreich». Man habe zudem weitere Signale für eine Abschwächung der Weltwirtschaft gesehen. Powell verwies ausdrücklich auf Deutschland und China. Auch die höhere Wahrscheinlichkeit für einen harten Brexit, die Lage in Hongkong und das Ende der italienischen Regierung belasteten.

Auf der jüngsten Sitzung Ende Juli hatte die US-Notenbank ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 bis 2,25 Prozent gesenkt. Zugleich jedoch trat Notenbankchef Jerome Powell Erwartungen entgegen, wonach die Fed ihre Leitzinsen deutlich reduzieren könnte.

Trump giesst weiter Öl ins Feuer
Die US-Notenbank steht derzeit unter grossem Druck. Fast täglich greift US-Präsident Donald Trump die Fed an und fordert deutliche Leitzinssenkungen. Auch heute legte Trump nach der Rede Powells mit seiner Kritik via Twitter nach. Es sei unglaublich, dass die Notenbank sich äussern könne «ohne zu wissen oder zu fragen, was ich mache, was ich in Kürze bekanntgeben werde». Schliesslich schrieb er unter Hinweis auf Powell – dessen Nachnamen er falsch schrieb – und Chinas Präsident Xi Jinping: «Meine einzige Frage lautet, wer ist unser grösserer Feind, Jay Powel oder der Vorsitzende Xi?» (awp/mc/pg)

Fed

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert