Frankreich ermittelt in Steuerskandal auch gegen HSBC-Holding

Stuart Gulliver, CEO HSBC Holdings.

Paris – Nach dem Steuerskandal um die Schweizer Tochter der Grossbank HSBC ermittelt Frankreich nun auch gegen die britische Konzernmutter. Ein Justizsprecher bestätigte am Donnerstag in Paris die Eröffnung eines Verfahrens gegen die Holding wegen Beihilfe zur Vertuschung von Steuerhinterziehung. Die Richter hätten am Vortag zudem eine Kaution von einer Milliarde Euro festgesetzt.

HSBC kündigte in London an, Einspruch einzulegen. Man werde sich «in allen künftigen Verfahren entschieden verteidigen». Die Entscheidung der Franzosen habe keine rechtliche Grundlage, und die Kaution sei «ungerechtfertigt und übertrieben».

Hinterziehung von Steuern in Milliardenhöhe
Im Februar hatten Medien aufgedeckt, dass die Schweizer HSBC-Filiale Kunden aus aller Welt bei der Hinterziehung von Steuern in Milliardenhöhe geholfen hatte. In Frankreich laufen schon länger Ermittlungen, weil die Bank französischen Kunden in den Jahren 2006 und 2007 beim Steuerbetrug geholfen haben soll. Gegen die Schweizer Tochter sei bereits früher ein formales Verfahren eingeleitet worden, so der Justizsprecher. Die Ermittler halten der Holding nun vor, die Filiale nicht genug kontrolliert zu haben.

Die bei solchen Verfahren in Frankreich übliche Kaution soll sicherstellen, dass eine eventuelle Strafe bezahlt wird. (awp/mc/ps)

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