Global X ETFs: Kupfer im Aufwind

Global X ETFs: Kupfer im Aufwind
Roberta Caselli, Research-Analystin bei Global X ETFs. (Foto: zvg)

Kupfer ist eines der vielseitigsten Metalle der Welt mit einer Reihe industrieller Anwendungen, vom Bau bis zur Stromerzeugung. Aufgrund seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten wird Kupfer oft als ein wichtiges Barometer für die Gesundheit der Weltwirtschaft angesehen. Nach einem relativ flachen Jahr 2023 werden Kupferfutures in diesem Jahr seit Jahresbeginn um über 10% höher gehandelt.

von Roberta Caselli, Research-Analystin bei Global X ETFs

Kupferminenunternehmen entwickeln sich besonders gut, wobei die globalen Kupferminenindizes, die in der Regel stärker fremdfinanziert sind, um etwa 20 % höher notieren. Trotz dieser Zuwächse sind wir der Ansicht, dass Kupfer und Kupferminen das Potenzial für weitere Kurssteigerungen haben, was auf eine günstige Dynamik zurückzuführen ist. Dazu gehören Angebotskürzungen, eine erneute Nachfrage aus China und die globale Energiewende.

Angebotsschwemme ist ausgeblieben
Der Grossteil des weltweit geförderten Kupfers stammt aus Lateinamerika und Afrika, über ein Drittel davon allein aus Chile und Peru, gefolgt von China und der Demokratischen Republik Kongo. Eine einst prognostizierte Angebotsschwemme von Kupfer aufgrund neu geplanter Projekte ist fast vollständig verschwunden und hat die Kupferpreise in diesem Jahr inmitten von Protesten, Stilllegungen und schlechten Bedingungen weltweit nach oben getrieben.

In Panama ordnete die Regierung kürzlich die Schliessung einer Kupfermine im Wert von 10 Mrd. USD an, während der grosse Bergbaukonzern Anglo American die Kupferproduktion aufgrund der schwierigen Bedingungen in seinen chilenischen und südafrikanischen Minen drosseln musste. Die jüngste Versorgungsunterbrechung untermauert die Annahme einer Kupferknappheit, die auch durch den starken Rückgang der Kosten für die Verarbeitung von Kupferkonzentrat in China signalisiert wurde, was die begrenzte Verfügbarkeit von Kupferrohstoffen für die Hüttenwerke deutlich machte.

Steigende Nachfrage aus China
Auf der Nachfrageseite stammt der Grossteil der weltweiten Kupfernachfrage – in den letzten Jahren etwa 55% – aus China, das seine Wirtschaft vor allem durch Infrastrukturausgaben ankurbeln will. Daten aus China zeigen, dass die Industrieproduktion in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 7% gestiegen ist, während sich das Wachstum der Anlageinvestitionen ebenfalls schneller beschleunigte als vom Markt erwartet. Darüber hinaus verzeichnete der chinesische Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe im März den höchsten Wert seit 13 Monaten, was ein äusserst positives Signal für die künftige Kupfernachfrage im Land ist. Insgesamt liegt die Kupfernachfrage aus China um 12% über dem Vorjahresniveau.

Energiewende benötigt Kupfer
Die globale Energiewende ist ein weiterer Schlüsselfaktor für die steigende Nachfrage nach Kupfer. Kupfer gilt als einer der wichtigsten Materialbausteine für saubere Energietechnologien, da es von allen Nichtedelmetallen die höchste Leitfähigkeit aufweist. Die Schlüsseleigenschaften von Kupfer – Leitfähigkeit, Duktilität, Effizienz und Wiederverwertbarkeit – machen Kupfer in sauberen Technologien allgegenwärtig. Elektrofahrzeuge (EV), Ladeinfrastruktur und erneuerbare Energiequellen wie Solarpaneele und Offshore-Windturbinen benötigen grosse Mengen an Kupfer.

Elektrofahrzeuge verbrauchen mehr als doppelt so viel Kupfer wie Autos mit Verbrennungsmotoren (ICE) und auch PV-Solarsysteme benötigen im Vergleich zu herkömmlichen Energiesystemen eine grössere Menge an Kupfer. In einem Windpark wird Kupfer für Generatoren, Verkabelung, Kabel und Aufwärtstransformatoren verwendet. Auch die umgebende Infrastruktur, die diese Technologien mit dem Stromnetz verbindet, benötigt Kupfer, um zuverlässig und effizient zu arbeiten. Die indische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2070 keine Kohlenstoffemissionen mehr zu verursachen und den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 50% zu erhöhen. Berichten zufolge wird Indien im nächsten Monat zwei Delegationen nach Chile entsenden, um Kupfervorkommen ausfindig zu machen und so seine Pläne für die Energiewende und das schnelle Wirtschaftswachstum zu unterstützen.

Stabile und beständige Nachfragebasis
Trotz kurzfristiger Schwankungen setzt sich langfristig der grüne Wandel weltweit fort, und Kupfer wird weiterhin eine wichtige und wachsende Rolle spielen, indem es eine stabile und beständige Nachfragebasis bietet, die die Preise in den kommenden Jahren stützen dürfte.

Anleger, die diesen Rückenwind beobachten und ein Engagement in Kupfer anstreben, können in Erwägung ziehen, in einen breiten Korb von Kupferminenunternehmen aus verschiedenen Regionen zu investieren. Historisch gesehen sind Kupferminen ein fremdfinanziertes Spiel mit dem Rohstoff, das in Bullen-Märkten aufgrund ihrer operativen Hebelwirkung eine überdurchschnittliche Performance erzielt, während es in Bären-Märkten eine unterdurchschnittliche Performance zeigt. Durch die Bündelung dieser Bergbauunternehmen in einem börsengehandelten Fonds können Anleger auch auf steuerlich effiziente Weise die mit dem Aktienbesitz eines einzelnen Bergbauunternehmens verbundenen Risiken mindern, insbesondere angesichts der Unsicherheiten in der Branche. (Global X ETFs/mc/pg)

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