Griechenland senkt Haushaltsdefizit deutlich stärker als erwartet

Griechenland senkt Haushaltsdefizit deutlich stärker als erwartet

Ioannis Stournaras, griechischer Finanzminister.

Athen – Griechenland hat sein Haushaltsdefizit in den ersten vier Monaten des Jahres deutlich stärker als angestrebt gesenkt. Das Defizit sei im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 74 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gefallen, teilte das griechische Finanzministerium am Freitag in Athen mit. Angestrebt war ein Defizit von 5,7 Milliarden Euro. In den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres hatte das Defizit noch bei 9,1 Milliarden Euro gelegen.

Das Primärdefizit (Defizit ohne Zinszahlungen) des Eurokrisenlandes hatte bei nur noch 330 Millionen Euro gelegen nach 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Griechenland hat damit nach Berechnungen der Commerzbank schon mehr als die Hälfte der für dieses Jahr geplanten Defizitreduzierung erreicht. Die Ausgaben wurden in den ersten vier Monaten des Jahres um 2,2 Milliarden Euro gekürzt.

«Bemerkenswerte Leistung»
Die Einnahmen des Staates stiegen in diesem Zeitraum um 100 Millionen Euro. «Angesichts eines Rückgangs des nominalen Bruttoinlandsproduktes um schätzungsweise acht Prozent in diesem Zeitraum ist dies eine bemerkenswerte Leistung», schreibt die Commerzbank. Die Gesamtsumme lag um 800 Millionen Euro über dem Zielwert. Griechenland befindet sich jetzt das sechste Jahr in Folge in einer Rezession. Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung verringert auch die Steuereinnahmen.

Defizitziel 2013 noch nicht im Trockenen
Griechenland ist laut Commerzbank auf gutem Weg, seine Konsolidierungszusagen für 2013 zu erfüllen. Die Erreichung des Defizitziel von 4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im laufenden Jahr sei jedoch noch nicht sicher. Grund sei die Rekapitalisierung der griechischen Banken, die noch in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen sein soll. Nach den Vorgaben des europäischen statistischen Amtes werden diese Gelder zum laufenden Defizit hinzuaddiert.

Renditen sinken
Die Renditen für zehnjährige griechische Staatsanleihen ging am Sekundärmarkt weiter zurück. Sie sank um 0,06 Prozentpunkte auf 9,36 Prozent. Griechenland finanziert sich seit Mai 2010 nicht mehr über die Kapitalmärkte, sondern nimmt Hilfe von EU und IWF in Anspruch. Das Land strebt eine Rückkehr an die Kapitalmärkte im Sommer 2014 an. (awp/mc/ps)

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