Grimaldi & Partners: US-Wahlen stimulieren Aktienmärkte

Grimaldi & Partners: US-Wahlen stimulieren Aktienmärkte

Zürich – Die Finanzkrise sorgt regelmässig für Chancen an den Aktienmärkten: Im September haben die Aktien zugelegt, weil die Europäischen Zentralbank und die US-Notenbank Fed weitere geldpolitische Lockerungen beschlossen hatten. Cédric Spahr von Grimaldi & Partners AG erwartet in den kommenden Monaten eine weitere dieser Chancen.

Die Liste der aktuellen Unsicherheiten ist lang: Wachstumsflaute in der Euro-Zone, Zweifel an der Robustheit der chinesischen Wirtschaft, erneute Wachstumsabschwächung in den USA und Japan, Unklarheiten über den Zustand von Griechenland, Spanien und Portugal. Sie liesse sich leicht mit weiteren Konjunkturrisiken ergänzen. Das gut an ihnen ist, dass sie bekannt sind und in den Medien immer wieder auftauchen. Aus psychologischer Sicht besteht deshalb laut Vermögensverwalter Cédric Spahr wenig Grund zur Panik. Die Unsicherheiten seien in den Köpfen der Marktteilnehmer und somit auch in den Kursen enthalten. «Panik kommt in der Regel durch unerwartete Schocks auf», erklärt er. Bekannte Risiken liefern derweil viel Gesprächsstoff und werden zu Wegbegleitern.

Hohe Risikoaversion bei Privatanlegern
Das habe dazu geführt, dass in diesem Jahr unter den Privatanlegern hohe Risikoaversion herrschte. Sie zogen es vor, den Aktienmärkten fern zu bleiben. Die jüngste Ankündigung der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank Fed, Anleihen am Markt zu kaufen, habe dafür gesorgt, dass da und dort mehr Risikoappetit aufkam. «Die Frage ist nun, ob bei der Risikoaversion eine Trendwende eingesetzt hat und die Anleger nach und nach in Aktien einsteigen werden», sagt der Mitarbeiter von Grimaldi & Partners AG. Diese Frage lässt sich gemäss Spahr mit einigen Orientierungshilfen beantworten: Die führenden Notenbanken der Welt lassen ihre Notenpressen weiter laufen, um eine Ausbreitung der Schuldenkrise einzudämmen. Eine grosszügige Liquiditätsversorgung sei in den letzten Jahren eine zentrale Stütze für die Aktienmärkte gewesen. Das dürfte auch für die Zukunft gelten. Allerdings hätten die Marktteilnehmer die im September angekündigten Massnahmen erwartet und somit teilweise antizipiert. Die Langzeitwirkung werde deshalb milder ausfallen als früher. «Saisonale Zyklen sollten die Aktienmärkte ab Mitte Oktober bis in den Frühling 2013 gut stützen und für moderate Gewinne sorgen.» Als Grund dafür führt Spahr die US-Präsidentschaftswahl an, die bis Ende Jahr für eine positive Entwicklung sorgen sollte. «Statistisch schneiden die Aktienmärkte in US-Wahljahren mehrheitlich gut ab. Sobald sich der Ausgang der Wahl abzuzeichnen beginnt, historisch meistens um Mitte Oktober, festigen sich die Märkte», erklärt der Finanzexperte. Die Chance, dass die Risikoaversion vor eine Trendwende steht ist somit laut Spahr grösser als das Risiko, dass sie im gleichen Ausmass weiter bestehen wird. Für Spahr bieten die nächsten Monate eine Chance für ein Aktienengagement. Eine Schwächephase sollte dann ab Frühling 2013 einsetzen, dafür spreche auch die eigene Zyklenanalyse. «Dafür spricht auch der US-Wahlzyklus. Das erste Jahr nach der Präsidentenwahl ist statistisch gesehen ein schwieriges Börsenjahr.» (GP/mc/hfu)

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