Hamers: Können bei UBS gut mit Veränderungen umgehen

Hamers: Können bei UBS gut mit Veränderungen umgehen
Noch-UBS-CEO Ralph Hamers. (Foto: UBS)

Zürich – Der Zusammenschluss der UBS mit der Credit Suisse wird nach Ansicht von UBS-Noch-Konzernchef Ralph Hamers eine grosse Herausforderung. Aber bei der UBS könne man mit Veränderungen gut umgehen.

Die am 19. März vom Bund orchestrierte CS-Rettung durch die UBS sei ein Paukenschlag gewesen, sagte Hamers am Mittwoch an der Generalversammlung in Basel laut Redetext. Der Verwaltungsrat habe angesichts der neuen Prioritäten wegen der Übernahme der Credit Suisse ein anderes Führungsprofil an der Spitze der Bank gesucht.

«Ich habe – wie Sie wissen – im Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder, im Interesse der Schweiz und ihrem Finanzsektor meinen Rücktritt angeboten», sagte Hamers in der St. Jakobshalle. Die erfolgreiche Integration der CS sei die wichtigste Aufgabe der UBS. «Ich bin zuversichtlich, dass der neue CEO Sergio Ermotti mit seinem Leistungsausweis und seiner Erfahrung die Bank sicher durch diese nächste Phase führen wird.»

Ermotti wird unmittelbar nach der Generalversammlung sein Amt als CEO antreten. Er war vom Verwaltungsrat vor einer Woche überraschend zum neuen Konzernchef ernannt worden. Der bald 63-jährige Tessiner hatte die grösste Schweizer Bank bereits von 2011 bis 2020 als CEO geleitet. Seinen Posten als Swiss-Re-Präsident, den er nach seinem Rückzug aus dem operativen Bankengeschäft angenommen hatte, hängt er damit wieder an den Nagel.

Hamers: Übernahme bringt grosse Chancen
Die Übernahme der CS bringe grosse Chancen, sagte der scheidende Hamers: Es entstehe eine Bank mit verwalteten Vermögen von insgesamt 5 Billionen Dollar. Die Position der UBS als weltweit führender Vermögensverwalter werde gestärkt. Das gleiche gelte für die Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger (Asset Management), das kombiniert Vermögen von 1,5 Billionen Dollar verwalten werde.

«Dazu kommen die beiden Schweizer Banken. Also: Die Übernahme bringt noch mehr Kundengelder, noch mehr Mitarbeitende, noch mehr Kundinnen und Kunden – und damit auch mehr Verantwortung», sagte Hamers. «Ich bin mir sicher: Die UBS wird mit dieser Verantwortung sorgsam umgehen.»

Kein Grund für Restrukturierung
Hamers zog auch Bilanz seiner Amtszeit: «Wenn ich zurückblicke auf meine Ankunft im Jahr 2020, dann sah ich keinen Grund, alles neu zu bauen. Es brauchte keine Restrukturierung, aber eine Transformation.» Deshalb habe er einen Entwicklungsprozess eingeleitet, um die Bank agiler und einfacher zu machen. «Denn eine Bank muss fit bleiben, um im internationalen Geschäft bestehen zu können. Und flexibel sein, weil die Herausforderungen sich schnell ändern.»

Damit spricht Hamers nicht zuletzt sich selber an: Denn die plötzlich geänderten Herausforderungen mit der Übernahme der CS haben ihm den Job als UBS-Chef gekostet, obwohl auch er gerne die neue Superbank geleitet hätte. (awp/mc/pg)

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