Hausratsschäden: Steigende Kriminalität belastet Versicherungen

Hausratsschäden: Steigende Kriminalität belastet Versicherungen
Diebstahl, Einbruch, Kriminalität, © Dan Race - Fotolia.com

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Zürich – Einbrecher und Diebe verursachen 39 Prozent aller Hausratsschäden in der Schweiz, wie aus einer Comparis-Untersuchung hervorgeht. Davon entfallen 2 Prozent auf gewaltsame Raubüberfälle, 11 Prozent auf Einbrüche und 26 Prozent auf einfachen Diebstahl. Zu den einfachen Diebstählen zählen die Versicherungen geklaute Gartenmöbel ebenso wie die Schmuckschatulle aus dem Schlafzimmer, sofern der Einbrecher kein Türschloss aufbricht und kein Fenster einschlägt.

Einfache Diebstähle sind mit Abstand die häufigste Ursache für Hausratsschäden in der Schweiz. Sie rangieren noch vor Sach-, Glas- und Mieterschäden, die nicht auf kriminelle Handlungen zurückzuführen sind. Jeder zweite Hausratsschaden durch Einbruch kostet die Versicherer laut comparis.ch mehr als 4000 Franken. Vor zwei Jahren waren es noch 3500 Franken. Felix Schneuwly, Mediensprecher von comparis.ch, merkt an: «Die Kosten umfassen neben dem Wert der gestohlenen Gegenstände ausserdem allfällige Schäden und deren Reparatur, etwa am Türschloss oder am Fenster.» Ein Vergleich mit den Daten zurückliegender Jahre zeigt: «Der Anteil der Einbrüche an den Hausratsschäden ist in den vergangenen Jahren statistisch signifikant gestiegen», erläutert Schneuwly. Einen solchen Trend stellen auch Versicherungen fest, wie auf Anfrage von comparis.ch mitgeteilt wurde.

Negative Spitzenreiter: Genf und Waadt
Die Analyse aller seit Anfang 2011 auf comparis.ch angegebenen Schäden belegt zudem: Überdurchschnittlich hoch ist die Quote der Hausratschäden, die bei kriminellen Taten verursacht wurden, in den Kantonen mit grossen Städten. Das sind Genf (60 Prozent), Zürich (46 Prozent), Basel-Stadt (44 Prozent) und Bern (38 Prozent). Negativer Spitzenreiter unter den restlichen Kantonen mit einer ausreichenden Datengrundlage von mehr als 50 Fällen ist der Grenzkanton Waadt – mit einem Anteil von 48 Prozent. Mit weitem Abstand dahinter folgen die Innerschweizer Kantone Zug (39 Prozent) und Luzern (37 Prozent). Den Schadensregulierern fällt ausserdem auf, dass die Einbruchsquoten entlang der Hauptverkehrsadern besonders hoch sind. Das stellen zum Beispiel die Versicherungen Generali und Helvetia fest.

Geringe Aufklärungsquote
Ein Blick in die aktuelle, im März veröffentlichte Polizeistatistik des Bundes bestätigt: Allein 2012 stieg die Einbruchszahl im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft um rund 15,9 Prozent auf 61‘128 Delikte. Aufgeklärt wird jede achte Tat. Hinzu kamen im vorigen Jahr 12‘586 Einbrüche durch  offene Türen oder Fenster, die in der Polizeistatistik gesondert als «Einschleichdiebstähle» aufgeführt werden, statt wie von Versicherern als «Einfache Diebstähle». In den Sommermonaten droht die nächste grössere Einbruchswelle. Denn wenn die Schweizer in die Ferien fahren, schlagen Einbrecher gerne zu. (Comparis/mc/hfu)

Methode
Grundlage der Analyse sind alle 2400 Nutzerinnen und Nutzern des Internetvergleichsdienstes comparis.ch, die zwischen Januar und April 2013 bei der Suche nach einer neuen Haftpflicht- und Hausratversicherung Schadensangaben gemacht haben. Dabei mussten sie Schäden der vergangenen Jahre, deren Ursache und deren Höhe als Grundlage für die Berechnung eines neuen Versicherungsangebots angeben.

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