Helsana: Grundversicherung führt 2013 zu Gewinneinbruch

Helsana: Grundversicherung führt 2013 zu Gewinneinbruch
Daniel Schmutz, CEO Helsana. (Bild: Helsana)

Daniel Schmutz, CEO Helsana. (Bild: Helsana)

Dübendorf – Die grösste Schweizer Krankenkasse Helsana verzeichnete im Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch. Der deutliche Rückgang war allerdings geplant. Denn wo es die Reserven in der Grundversicherung zugelassen hatten, waren die Prämien für das Berichtsjahr nur moderat angehoben worden, wie es die Unternehmensleitung angekündigt hatte. In der Folge fielen höhere Schaden- und Kostenaufwendungen in der Grundversicherung – aber auch im Unternehmensgeschäft – an, als an Prämien eingenommen wurden. Profitabel war hingegen die Zusatzversicherung. Und das Eigenkapital konnte weiter gestärkt werden.

Der Gewinn 2013 sank im Berichtsjahr um 39% auf 153 Mio CHF. «Der Gewinn ist zwar deutlich tiefer als im Ausnahmejahr 2012, liegt aber immer noch über dem langjährigen Durchschnitt», kommentierte CEO Daniel Schmutz das Ergebnis an der Bilanzpressekonferenz am (heutigen) Mittwoch in Dübendorf.

Dabei fiel das versicherungstechnische Ergebnis mit 12 Mio CHF, nach 151 Mio im Vorjahr, noch leicht im Plus aus. Die nichtversicherungstechnische Rechnung schloss mit einem Ergebnis von 193 Mio (+32%). Den Anstieg führte Finanzchef Rudolf Bruder vor allem auf die Anlageperformance zurück. Mit 3,5% sei der Benchmark um 1,3 Prozentpunkte (PP) übertroffen worden, womit das Anlageergebnis nun zum fünften Mal in Folge besser als der Referenzwert abgeschlossen habe.

Der Versicherer ist zu rund 60% in Obligationen und zu ca. 15% in Aktien investiert. Der Rest entfalle auf Immobilien, der Anteil alternativer Anlagen sei gering, so der CFO weiter. Die Kapitalanlagen beliefen sich Ende des Berichtsjahres auf 5,72 Mrd, nach 5,59 Mrd Ende des Vorjahres.

Stabile Prämienentwicklung
Auf Gruppenebene standen im Berichtsjahr Versicherungsprämien von 5,70 Mrd CHF (+0,3%) Versicherungsleistungen von 5,41 Mrd (+6,2%) gegenüber. Preistreibend hätten die Entwicklung der Kosten im Bereich Spital stationär und bei den Ärzten gewirkt, hiess es. Teils seien so mit der Umstellung auf die Fallpauschale Sondereffekte zu verzeichnen gewesen. Dabei seien von Spitälern teils 2012 erbrachte Leistungen erst 2013 in Rechnung gestellt worden. Und die Zahl der abrechnenden Ärzte sei mit der Aufhebung des Zulassungsstopps gestiegen.

Der Betriebsaufwand wuchs derweil um 2,2% auf 544,1 Mio CHF. In der Folge verschlechterte sich die Combined Ratio um 1,4 PP auf 99,8%. Dabei stieg sie in der KVG-Sparte um 4,1 PP auf 103,4%. Derweil war die VVG-Sparte mit 88,2% (Verbesserung um 4,1 PP) sehr profitabel und auch in der UVG-Sparte (98,4%; Verbesserung um 0,8 PP) wurde Geld verdient.

Leicht weniger Versicherte
Insgesamt sank die Zahl der Versicherten leicht auf 1,860 Mio, wovon mit 1’184 Mio um 2’600 oder 0,2% weniger Versicherte in der Grundversicherung. Deutlich rückläufig war die Zahl der Grundversicherten in der Deutschschweiz (-1,2%) und italienischen Schweiz (-1,7%). Demgegenüber wurden in der Westschweiz (+2,2%) neue Kunden gewonnen, auch unter den Grenzgängern (+31%). In der Zusatzversicherung stieg die Anzahl Deckungen um 1,0%, wie CEO Schmutz sagte.

Das Eigenkapital der Gruppe stieg um 12% auf 1,42 Mrd CHF und erreichte 25,0% (+2,6 PP) der Prämieneinnahmen.

Keine Prämienprognose 2015 für Grundversicherung
Entgegen den Gepflogenheiten in den vergangenen Jahren wollte CEO Schmutz dieses Jahr auf Anfrage von AWP keine Prognose über die Prämienrunde 2015 in der Grundversicherung abgeben. Dabei verwies er einerseits auf nochmals anfallende Sondereffekte wie aus der Fallpauschale und infolge der gestiegene Ärztezahl. Darüber hinaus sei eine generelle Prognose wenig aussagekräftig, weil die effektive Preisänderung von der Region und dem gewählten Versicherungsmodell abhänge. Für die Zusatzversicherung stellte er indessen eine Nullrunde in Aussicht. Dort seien die Kosten beeinflussbar bzw. unter Kontrolle, so die Begründung.

Die Gruppe beschäftigte Ende des Berichtsjahres knapp 3’200 Mitarbeiter, nach rund 3’100 vor Jahresfrist. Zur Gruppe gehören Helsana, Progrès, Sansan, Avanex und Maxi.ch. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert