IHAG-Kommentar: Anhaltende Kauflaune in den USA

IHAG-Kommentar: Anhaltende Kauflaune in den USA

Zürich – Die US-Investoren bleiben in Kauflaune. Der S&P 500 kletterte in der abgelaufenen Woche weitere 0.9%. In Europa bremste der starke EUR und es kam zu einer mehrtägigen Konsolidierung, mit neuem Elan am Freitag. Der Euro Stoxx 50 kletterte über die Woche 1.0% und der DAX 1.4%. Der SMI dagegen lahmte und gab sogar 0.4% nach, zurückgehalten von den Pharmawerten und dem 4.6% Kursrückgang bei Roche. CEO Schwan dämpfte in einem Interview die Erwartungen für 2018. Der SPI Small&Midcap konnte immerhin 0.7% zulegen.

Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen kletterten in den USA 9 Basispunkte auf 2.64%. In Deutschland konsolidierte die Rendite im Bund vorderhand um 0.57% In der Schweiz konnte sich die Rendite im zehnjährigen Eidgenoss erstmals seit langem beim positiven Bereich etablieren.

Warten auf EZB
Nach dem der USD gegen Ende der Vorwoche nochmals absackte, konnte er sich etwas stabilisieren. Der USD/CHF notiert bei 96 Rappen und der EUR/USD bei 1.2230. Der EUR/CHF kletterte anfangs Woche bis auf 1.1820, gab danach aber etwas nach und schloss am Freitag bei 1.1770. Trotz falkenhafteren Kommentaren dürfte das EZB-Meeting am Donnerstag noch keine neuen Hinweise zur Normalisierung bringen.

Der Goldpreis stieg noch weiter bis auf USD 1345 pro Unze, gab dann aber etwas nach und schloss am Freitag bei USD 1333.

Dem Ölpreis ging um USD 70 pro Fass Brent die Puste aus und es folgte eine leichte Korrektur auf USD 68.6. Die US Agentur IEA erwähnte ein explosives Wachstum von Shale Oil, welches bei diesem Preisniveau auf den Markt kommen könnte.

Die als volatil geltende Kryptowährung Bitcoin machte ihrem Image alle Ehre, fiel sie nämlich von USD 14‘000 zu Wochenbeginn bis auf unter 10‘000, erholte sich dann wieder auf 11‘700. Es bleibt hier spekulativ, kontrovers und spannend.

Defensive Schwergewichte bremsen den SMI
Der SMI ist gebremst durch Roche, Novartis und auch Nestlé, wo die Wachstumsaussichten bescheiden sind. Angesichts des starken konjunkturellen Momentums würden wir Zykliker, wie ABB, Clariant, Georg Fischer, BASF, KION sowie Finanzwerte kaufen und übergewichten. Die gestiegene Bewertung bei Aktien mit gesundem Momentum sehen wir nicht als Hindernis weiterer Kursanstiege, solange die Gewinne klettern und weiteres Wachstum budgetierten werden. Weder das politische Hickhack in den USA um ein Government Shut Down noch die zähen Koalitionsverhandlungen in Deutschland bremsen den Zufluss in Aktien. Die Ampeln sind von der Konjunktur her auf grün und dies steht momentan im Vordergrund.

Der heutige Jahresabschluss 2017 bei UBS zeigt, dass die Bilanz gestärkt ist und nach zehnjähriger Schwäche die Gewinne und damit auch die Dividenden wieder wachsen können. Die Kosten beginnen endlich zu sinken und der Neugeldzufluss war beachtlich. Die Bewertung ist bei einem P/E 2018 von 13x günstiger als bei Nestlé (20x) bei höherer Dividendenrendite. Wir würden die Welle mitreiten und Banken (UBS, ING) kaufen, gegen Cash oder aus Abbau von teuren, defensive Titeln (Food, Pharma). (IHAG/frp/mc/ps)

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