IHAG-Kommentar: Gute Unternehmenszahlen unterstützen Börsenhausse

IHAG-Kommentar: Gute Unternehmenszahlen unterstützen Börsenhausse

Zürich – Der S&P500 und der Dow Jones erzielten in der letzten Woche neue Allzeithöchsts. Getrieben wurden diese Börsen von guten Makrozahlen, wie z.B. dem ISM-Index, aber auch von über den Erwartungen ausgefallenen Q2-Zahlen der Unternehmen. Über die Woche resultierte für den S&P500 ein Gewinn von 1.1% und der Dow Jones stieg um 0.6%.

Der Stoxx Europe 600 legte deutlich um 1.75% zu, liegt aber mit einer Performance seit dem Jahresanfang von 8.75% immer noch deutlich hinter dem S&P500, der fast 20% höher steht als Ende Dezember 2012. Der Dax gewann in der letzten Woche 2% und der SMI in einer verkürzten Handelswoche 2.1%.

Beim EUR/USD kam es per Saldo zu keiner grösseren Bewegung. Die Einheitswährung verbleibt bei etwa 1.33. Das gleiche Bild zeigt sich beim EUR/CHF und dem USD/CHF, der weiterhin 93 Rappen kostet. Die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen kletterten bis am Freitag auf fast 2.75%. Da jedoch im Juli weniger neue Stellen als erwartet geschaffen wurden, fielen die Renditen in der Folge bis auf 2.6% zurück.

Ölpreis steigt
Der Ölpreis schlug in der letzten Woche gegen oben aus. Der Rohstoff profitierte von besseren Wirtschaftszahlen und zusätzlich hat die Nachfrage aus saisonalen Gründen angezogen. Gleichzeitig ist die Produktion etwas zurückgegangen, weil die OPEC-Mitglieder Libyen, Nigeria, Iran und der Irak weniger fördern konnten. Der Goldpreis tendierte schwächer, konnte sich aber über der Marke von USD 1‘300 pro Unze behaupten. Auf der positiven Seite kann erwähnt werden, dass es in den letzten Tagen zu leichten Zuflüssen in den Gold-ETF’s kam. Ob damit aber bereits eine Trendwende eingeläutet wurde, bleibt abzuwarten.

Ermutigende Konjunkturdaten
Ein Blick auf wichtige Wirtschaftsdaten, die in den letzten Tagen publiziert wurden, lässt Hoffnung aufkommen. Besonders zu erwähnen ist, dass der ISM-Index in allen wichtigen Weltregionen wieder die Marke von 50 Punkten überschreiten konnte. Dies lässt auf eine Expansion der industriellen Aktivitäten schliessen. In den USA steht der ISM-Index bei hohen 55.4, in China und Europa bei jeweils 50.3, nachdem er in Europa 23 Monate lang unter 50 dümpelte. Der US-Arbeitsmarktreport mit einem enttäuschenden Zuwachs bei den neuen Jobs zeigte aber auch, dass ein hohes BIP-Wachstum wenig wahrscheinlich ist. Wir gehen lediglich von einem moderaten Wachstum in den USA aus. In Europa sollte das Schlimmste vorüber sein und es besteht die Hoffnung auf eine Verbesserung im zweiten Halbjahr. Diese Aussichten sollten auch die Börsen generell stützen und einen grösseren Rückschlag verhindern.

Im S&P500 haben bis jetzt fast 400 Gesellschaften die Q2-Zahlen vorgelegt und davon konnten 73% besser als erwartete Gewinne zeigen. Die Umsatzerwartungen wurden von etwas mehr als der Hälfte der Firmen geschlagen. Im Durchschnitt belief sich das Gewinnwachstum (EPS) gegenüber dem Vorjahr auf 11.7% bei einem Umsatzwachstum von 5.7%. Diese Zahlen zeigen, dass die aktuelle Hausse im S&P500 nicht auf Sand gebaut ist.

AIG und Linde im Fokus
Bei den Einzeltiteln gefallen uns die Aktien der Versicherung AIG. Die Gesellschaft konnte ein hervorragendes Q2-Ergebnis ausweisen, wobei die EPS-Erwartung um hohe 30% geschlagen wurde. Damit zahlt sich die in Angriff genommene Restrukturierung immer mehr aus. Die AIG-Aktie handelt immer noch ungefähr 20% unter ihrem Buchwert von USD 61 und hat deshalb ein entsprechend hohes Kurspotential.

In Europa gefallen uns die Aktien von Linde. Trotz einem schwächeren Wachstum in Asien konnte die Firma den Gewinn steigern. Zu verdanken ist dies auch der Übernahme von Lincare, die das Management mit einer klugen Weitsicht im letzten Jahr getätigt hat. Weiter profitiert Linde vom Schiefergasboom in den USA. Die Chancen stehen gut, dass die Aktie das Höchst vom Mai bei EUR 155 wieder erreichen kann. (IHAG/mc/ps)

IHAG Logo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert