IHAG-Kommentar: Kann sich die Hausse fortsetzen?

Zürich – Die Aktienmärkte konnten in der Schlusswoche vom 1. Quartal den Schwung mehrheitlich beibehalten. So gewann der S&P500 0.8% und verbuchte einen Quartalsgewinn von genau 10%. Der SMI verbesserte sich um 0.9% und beendete das 1. Quartal mit einem Zugewinn von sehr hohen 14.5%. Mit einem Verlust von 1.5% tanzte der Dax in der letzten Woche aus der Reihe. Über die letzten drei Monate reichte es aber auch dem deutschen Markt zu einem Plus von 2.4%.

Bei den Währungen blieb der Euro schwach. Über die Woche resultierte ein Verlust von 1.2%. Damit handelt die europäische Einheitswährung weiterhin deutlich unter der Marke von 1.30. Mit einer baldigen Trendumkehr ist nicht zu rechnen. Der EUR/CHF konnte sich über dem Level von 1.21 behaupten. Somit blieb auch der USD fest und beendete die Woche bei 0.95. Der Goldpreis konnte kaum Nutzen aus der Zypernkrise ziehen. Anhaltende Abflüsse aus Gold-ETF’s und ein stärkerer USD verhindern höhere Preise beim Gold. Der Ölpreis (Brent) setzte in der letzten Woche zu einer leichten Erholung an. Als Grund wurde eine robuste Nachfragsituation in Asien angeführt. Wir rechnen jedoch nicht damit, dass der Ölpreis aus dem Seitwärtsband, welches seit dem letzten August anhält, ausbrechen kann.

Erfreuliches Quartal für Aktieninvestoren
Angeführt von den Aktienmärkten in den USA und Japan (+19.3%) war das 1. Quartal 2013 für Aktieninvestoren ein erfreuliches. Dem S&P500 gelang sogar ein neues Allzeithöchst. Demgegenüber kamen die Emerging Markets, wie Asien (-0.33% im 1. Quartal) und Lateinamerika (-1.56%) nicht auf Touren. Ebenfalls zurück blieben die südeuropäischen Aktienmärkte Italien (-5.7%) und Spanien (-3%).

Es stellt sich nun die Frage, ob die allgemein gute Stimmung an den Börsen in den nächsten Wochen anhalten kann. Von der wirtschaftlichen Seite her sehen die Zeichen nicht schlecht aus. Allen voran erscheint das Wachstum in den USA recht robust und der Sequester wird wohl die Wirtschaft nicht abwürgen können. In Europa lässt der Rebound weiter auf sich warten. Der Wahlausgang in Italien und die Krise in Zypern haben zu einer weiteren Verzögerung geführt. Angeführt von der deutschen Konjunkturlokomotive könnte aber der Rebound im 2. Quartal einsetzen. Zudem müssten die europäischen Volkswirtschaften von der Euro-Abwertung profitieren können.

Liquidität als wichtiger Börsentreiber
Ein wichtiger Treiber für die Börsen ist die Liquidität. Die meisten Notenbanken verfolgen eine Tiefzinspolitik, was den Märkten hilft. In den USA ist bis auf weiteres nicht mit einem Ende des Quantitative Easings über USD 85 Mrd. pro Monat zu rechnen. Auch in Japan agiert die Zentralbank aggressiv, um die Währung zu schwächen.

Auf der Mikroebene stehen die meisten Gesellschaften gut bis sehr gut da. Wachstum kommt aus den Emerging Markets und nicht zuletzt auch mehr und mehr aus den USA. Margenseitig profitieren viele Firmen von der verhaltenen Entwicklung bei den Rohstoffen. Jedoch sind im Rahmen einer P/E-Expansion die Kurse meist schneller gestiegen als die Unternehmensgewinne, womit Aktien sicherlich nicht mehr billig sind. Mangels Anlagealternativen kann die P/E-Expansion aber durchaus noch weitergehen. Insbesondere sehen wir keine grössere Gefahr am Horizont, die zu einer heftigen Korrektur an den Börsen führen könnte, wie dies in den vergangenen Jahren immer wieder der Fall war. Die Eurokrise ist zwar noch nicht ausgestanden, aber wie erwartet schlägt sie jetzt kleinere Wellen. Zu nennen wären etwa die Wahlen in Italien und die Bankenkrise in Zypern, welche aber die Börsen nicht mehr aus der Fassung bringen konnten. Unter dem Strich sind die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Hausse gegeben. Ein gemächlicheres Tempo oder eine Konsolidierung ist aber nach den hohen Kursgewinnen der letzten Monate möglich.

eBay im Fokus
Bei den Einzeltiteln gehören die Aktien von eBay schon länger zu unseren Favoriten. Im März haben die Papiere dieser E-Commerce Firma etwas geschwächelt, sehr positive Kommentare anlässlich einer Analystenkonferenz haben der Aktie aber wieder Leben eingehaucht. Wir denken, dass eBay mittelfristig ein grosses Potential hat. Einerseits ergibt sich dieses aus dem mobilen E-Commerce und andererseits aus dem Zahlungssystem PayPal. (IHAG/wum/mc/ps)

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