IHAG-Kommentar: Volatilität bleibt hoch

IHAG-Kommentar: Volatilität bleibt hoch

Zürich – Die Lage an den Aktienmärkten beruhigte sich etwas und es resultierte eine Woche mit positiven Vorzeichen. Der S&P500 gewann in einer verkürzten Handelswoche 2%. In Japan machte der Nikkei am Mittwoch einen Riesensprung um fast 8%, nachdem Abe die Unternehmenssteuern zu senken plant. In Europa beendete der Dax die Woche mit einem Plus von 0.9%. Der Schweizer Markt stieg um 1.4%

Bei den Währungen fällt die Schwäche des Schweizer Frankens auf und er notiert mit 1.10 auf dem höchsten Stand seit der Aufgabe der Kursuntergrenze im Januar. Dies ist umso erstaunlicher, denn die Unsicherheiten sind gerade auch wegen China nicht kleiner geworden. Insgesamt erscheint aber der Euro wieder in einem besseren Licht und Kurse in Richtung der Parität zum Dollar sind vorerst unwahrscheinlicher geworden.

Der Ölpreis verbilligte sich um 4.9%. Die IEA geht davon aus, dass das globale Ölangebot in 2016 ausserhalb der Opec um eine halbe Million Barrel pro Tag sinken wird. Gleichzeitig könnte die Nachfrage aufgrund der tiefen Preise eher positiv überraschen. Damit ist es wahrscheinlich, dass sich der Ölpreis in einer Phase der Bodenbildung befindet. Der Goldpreis entwickelt sich weiterhin unspektakulär. Nachdem Anstieg im August notieren die Preise nun wieder tiefer. Ob das bisherige Tiefst bei USD 1080/Unze hält, muss abgewartet werden. Ein bestimmender Faktor ist dabei die weitere Zinsentwicklung in den USA.

Warten auf Fed
Das wichtigste Ereignis dieser Woche ist ohne Zweifel der Zinsentscheid der US-Notenbank, der am Donnerstag auf dem Programm steht. Seit Monaten schon rätseln Anleger, wann die Fed die Zinsen erhöhen wird. Vor wenigen Wochen war es relativ klar, dass dies im September der Fall sein dürfte. Grund dafür war die solide Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft und der kontinuierliche Fall der Arbeitslosigkeit. Zudem verkündete Frau Yellen im März, dass die Zinsen vor einem Inflationsanstieg erhöht werden müssen, nicht erst im Nachhinein. Bekanntlich ist die Inflation ein nachhinkender Konjunkturindikator. Nachdem in den letzten Wochen aber Ängste um die chinesische Konjunktur die Märkte in Aufruhr brachten, ist die Sache weniger klar. Neben ihrem Dualmandat Arbeitsmarkt und Inflation hat die US-Notenbank zudem das implizite Mandat der Wahrung der finanziellen Stabilität. Diese könnte durch eine Zinserhöhung im September weiteren Schaden nehmen, insbesondere weil die Mehrheit der Marktteilnehmer eine solche nicht mehr erwartet. Auf Basis der Future-Preise an der CME beträgt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im September nur noch 23%. Wir denken, dass eine Zinserhöhung zurzeit wenig nützt, gleichzeitig aber die Kosten für ein weiteres Zuwarten gering sind. Ein Verzicht dürfte für die Aktienmärkte kursunterstützend wirken.

Wir empfehlen den Investoren aber weiterhin vorsichtig zu agieren und Cash bereitzuhalten. Die Risiken sind noch nicht vom Tisch. Der Zustand der chinesischen Wirtschaft ist immer noch unklar. Wir denken, dass etliche Unternehmen in der kommenden Earnings Season aufgrund China schwächere Zahlen ausweisen werden.

Peugeot im Fokus
Bei den Einzeltiteln gefallen uns die Aktien des französischen Autoherstellers Peugeot. Die Firma hat zwar über den JV-Partner Dongfeng auch eine Ausrichtung nach China. Im Gegensatz zu den deutschen Premiumherstellern ist dies jedoch nicht der bestimmende Faktor. Matchentscheidend bei Peugeot sind vielmehr interne Verbesserungen in der Produktion und die Konjunktur in Europa. In Europa haben die Autoverkäufe einen Nachholbedarf, wovon Peugeot profitieren dürfte. Wir denken, dass es dem CEO Tavares gelingt die Marge nachhaltig zu steigern, wodurch eine höhere Bewertung der Aktie gerechtfertigt wäre. (IHAG/wum/mc/ps)

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